Kunstvolles in Streifen

Trier · Mit der Saarbrücker Künstlerin Gudrun Emmert setzt die Trierer Gesellschaft für Bildende Kunst ihre Ausstellungsreihe fort. Zu sehen ist Bewährtes in einer weiteren Version, das als Gesamtwerk durchaus schlüssig ist.

 Künstlerin Gudrun Emmert posiert vor einer Serie kleiner Streifenbilder, die derzeit in Trier ausgestellt werden. TV-Foto: Eva-Maria Reuther

Künstlerin Gudrun Emmert posiert vor einer Serie kleiner Streifenbilder, die derzeit in Trier ausgestellt werden. TV-Foto: Eva-Maria Reuther

Trier. Die Liebe fährt mit angezogener Handbremse. Bislang habe sich die Farbe in Gudrun Emmerts Bildern mit sich selbst in der Fläche vergnügt, ist im Begleittext ihrer Ausstellung in der Trierer Galerie Palais Walderdorff zu lesen. Nun liebäugele sie mit der Form.
Was als Formen in den Gemälden der in Saarbrücken lebenden Künstlerin an den Wänden der Galerie zu sehen ist, sind tatsächlich kaum mehr als Zeichen, die zudem meist recht beiläufig, bisweilen sogar beliebig wirken. Da hilft auch die wandfüllende Inszenierung der kleinen Formate an der Stirnwand des Ausstellungsraums wenig.
Zu den angestammten zentralen Themen der Malerin gehört die Werkgruppe der Streifenbilder. Auch sie wird in Trier gezeigt. Nun ist die Kunstgeschichte wie die aktuelle Szene inzwischen voll von Streifenbildern, und auch Gudrun Emmerts Arbeiten setzen eher auf Wiedererkennen denn auf neue Eindrücke. Dafür sind sie zum Teil farbstark und gerade in den großen Formaten dynamisch im Rhythmus ihrer Streifen, bei denen Malprozess, spontane Farbverläufe und die Geste der Künstlerin lebendig bleiben.
Wohltuend klare Formen


Gudrun Emmerts abstrakte Streifenbilder kommen als Reihen und Serien daher, was die Wirkung verstärkt und das Schaffen der Künstlerin als eine kontinuierliche Auseinandersetzung mit Farbe und Bildraum zeigt. Obwohl Emmert nach eigenem Verlauten auf ihrer Homepage Wert auf ihre spontanen malerischen Entscheidungen legt und auch dem Betrachter empfiehlt, beim Schauen seinen Verstand auszuschalten und sich ganz seinen Sinnen zu überlassen, folgen ihre Serien wohltuend klaren formalen Regeln. Mag auch ihre Binnenstruktur nicht eben aufregend sein, so schafft das Regelwerk der Serie doch ein in sich schlüssiges Gesamtbild. Dieses macht zudem die Zusammenhänge der Einzelbilder und die Logik der seriellen Anordnung deutlich. Alles in allem eine Schau, die trotz farblicher Impulse eher den Verstand fordert, als dass sie groß die Sinne bewegte.
Bis 9. August, Dienstag, Donnerstag, Freitag 11-13 und 14-17 Uhr Mittwoch, Samstag, Feiertag 11-13 Uhr, Telefon 0651/46824491, <%LINK auto="true" href="http://www.gb-kunst.de" class="more" text="www.gb-kunst.de"%>

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