Mit Körperkraft und Gelenkigkeit

Luxemburg · Das niederländische Ensemble Corpus Acrobatics hat den Bühnenraum des Grand Theatre in eine imaginäre Welt verwandelt. Darin haben 20 Künstler viele Facetten gezeigt, die zu Akrobatik gehören.

 Meisterhafter Balanceakt: Einer der Artisten macht einen Handstand auf den Stempeln einer Blüte. Foto: Grand Théâtre

Meisterhafter Balanceakt: Einer der Artisten macht einen Handstand auf den Stempeln einer Blüte. Foto: Grand Théâtre

Luxemburg. Langsam schwebt eine Artistin in einem Luftballon von der Decke des Theaters hin-ab, während laute Musik erklingt. Vor der Bühne befindet sich ein transparenter Vorhang, auf den abwechselnd Erde, Planeten und Weltall projiziert werden. Es sorgt für eine unwirkliche, fantastische Atmosphäre. Ein Rhönrad rollt auf die Bühne, aus dem eine Bogenschützin steigt. Mit einem lauten Knall lässt sie den Ballon platzen: Das 90-minütige Spektakel beginnt.
Drei Abende ist das niederländische Ensemble Corpus Acrobatics mit seiner Show Imaginary World zu Gast im Grand Théâtre in Luxemburg. Etwa 600 Zuschauer haben den Premierenabend sichtlich genossen, bei dem 20 Artisten akrobatische Kunststücke in unterschiedlichsten Varianten gezeigt haben.
Die Projektionen auf den transparenten Vorhang haben die Besucher vor jeder Nummer immer wieder in imaginäre Welten versetzt. Da schleudert ein Vulkan glühende Massen in den Himmel, die sich scheinbar als Lava auf die Bühne ergießen, bis sie sich in eine Schaumkrone eines aufgewühlten Meeres verwandelt. Daraus steigt eine Figur hoch, um auf den Wellen zu schweben und sich dahingleiten zu lassen. Ein anderes Mal fahren Autos scheinbar regellos durch eine Großstadt, während sich davor eine Skaterin mit ihren Inlinern spielerisch durch die Hindernisse auf der Bühne bewegt oder ein Radfahrer mit seinem BMX-Rad Pirouetten in den verschiedensten Varianten auf der Bühne dreht. Und aus den Durchbrüchen einer Mauer lassen sich drei Artisten auf ein Trampolin fallen, um mit dem gewonnenen Schwung die abenteuerlichsten Sprünge auszuführen.
Viele Künstler scheinen weder Gelenke noch Sehnen, sondern nur Kraft und Muskeln zu besitzen, so unwahrscheinlich sind die Körperhaltungen, die sie einnehmen. Dabei ist es egal, ob sie an Bändern hängend ein Ballett hoch oben auf der Bühne zeigen, in einem Wasserbassin tauchen, um das Körpergewicht mit den Zähnen zu halten, auf den Staubblüten einer Kaktusblüte die ausgefallensten Posen im Handstand machen oder in einem Reifen eine ebenso bewegte wie bewegendende zauberhafte akrobatische Liebesgeschichte aufführen.
Das Publikum hat das Ensemble nach einem vergnüglichen Abend durch die Welt der Akrobatik mit viel Beifall belohnt.
Heute an Silvester beginnt die dritte Aufführung von Corpus Acrobatics mit ihrer Show Imaginary World im Grand Théâtre in Luxemburg um 19 Uhr. Karteninformation unter Telefon 00352/4708951 oder 0651/9790777.

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