Nach Atlantis, zum Himmel und ins Paradies

Trier · Farbenprächtige Kostüme, stimmungsvolle Bühnenbilder, Effekte mit Licht und Feuer: Andrea Berg macht aus einem Konzert eine opulente Show. 5000 Besucher haben am Freitagabend in der Trie rer Arena ein Spektakel der Spitzenklasse erlebt.

 Im meerblauen Kleid begibt sich Andrea Berg aud die Reise nach Atlantis. TV-Foto: Daniel John

Im meerblauen Kleid begibt sich Andrea Berg aud die Reise nach Atlantis. TV-Foto: Daniel John

Trier. "Hallo - ist da niemand?", fragt Andrea Berg im Titel eines Liedes ihres aktuellen Albums "Atlantis". In der ausverkauften Trierer Arena natürlich eine rein rhetorische Frage. Denn wenn die Berg ruft, dann ist das Besucherecho regelmäßig riesengroß.
5000 Gäste gehen mit auf die angekündigte Reise in die Traumwelt - an einem Abend, an dem "die Gefühle keine Schweigepflicht haben", wie die Schlagersängerin mit Blick auf einen ihrer größten Hits verspricht. Sie begegnen Schildkröte Sushi, dem offiziellen Tour-Maskottchen, sie treffen Meeresgott Poseidon und zauberhafte kleine Elfen.
Ein Poseidon aus Föhren


Die Elfen, das sind übrigens die Kinder des Trierer Tanzstudios Wacht, und auch Poseidon stammt aus der Region: Aus dem Publikum hat sich Andrea Berg den 21-jährigen Pascal geangelt und begrüßt den Elektriker aus Föhren wenig später auf der Bühne. Mit Dreizack, Krone und Gewand ausgestattet, erlebt der Meeresgott dann seine Taufe in Form einer kalten Dusche von der Bühnendecke. Als Entschädigung heizen ihm die leicht bekleideten Tänzerinnen mächtig ein - und ein Küsschen von Andrea Berg gibt\'s obendrauf.
Was an diesem Abend geboten wird, ist mehr als einfach nur ein Konzert: Es ist eine überaus aufwendige, perfekt organisierte und bis ins Detail durchgeplante Show.
Das beginnt bei Andrea Bergs wechselnden Kostümen vom knappen meerblauen Kleidchen, auf dem die Pailletten wie aufsteigende Wasserbläschen glitzern, bis zum langen Elfengewand und reicht über die Tanzeinlagen und farbenfrohe Bühnenbilder bis hin zum Spiel mit Laserlicht und Feuer und dem Glitter, der wie Funken aus den Kanonen sprüht.
Selbst die Becher am Getränkestand tragen statt der üblichen Werbeaufdrucke für Bier und Limonade stimmungsvolle Bilder von Andrea Berg. Eine mehr als 120-köpfige Mannschaft auf und hinter der Bühne - Musiker, Tänzerinnen und Tänzer, Techniker und viele mehr - sorgt für die professionelle Umsetzung.
Neben den großen Erfolgen von der 2001 erschienenen Best-of-CD, die mehr als sieben Jahre lang in den deutschen Charts platziert war, singt Andrea Berg natürlich viele Lieder des aktuellen Albums, mit dem sie zum siebten Mal in Folge Platz eins der Hitparade stürmte. Es ist vielleicht ihr bislang bestes, mit Sicherheit ihr abwechslungsreichstes.
Und so geht es weiter durch die Traumwelt - einmal Himmel und zurück bis zum letzten Tag im Paradies. Auch für die leisen Töne ist Platz mit "Im nächsten Leben", einem Lied, das so emotional ist, zugleich voller Trauer und voller Hoffnung, dass Andrea Berg sagt: "Ich habe nicht gedacht, dass ich es einmal live singen könnte."
Aber natürlich bewältigt sie auch das so professionell wie den gesamten schweißtreibenden Abend, an dem sich die 48-Jährige so kraftvoll und dynamisch präsentiert, als wäre sie gerade einmal halb so alt. Und überhaupt, findet sie: "Ich mache nichts anderes als vor 30 Jahren: Musik mit Freunden." Nur eben nicht mehr in einer kleinen Krefelder Kneipe.
Und Andrea Berg hat noch lange nicht genug. Die beiden letzten Lieder könnten dafür als Motto stehen. Sie will immer noch "Auf zu neuen Abenteuern", denn: "Ich liebe das Leben!"

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