Staatspreis für vorbildliche Wohnkonzepte

Bitburg/Trier · Finanzminister Carsten Kühl hat gestern in Mainz vorbildliche Wohnkonzepte mit dem Staatspreis für Architektur und Wohnungsbau ausgezeichnet. Darunter auch Büros aus Bitburg und Trier.

 Die Loftwohnungen in der ehemaligen Panzerhalle in Trier (oben) sind von Regina Krejcirik und Christian Engel (unten links) geplant worden. Das Wohn- und Geschäftshaus in Bitburg ist von Michael Garcon, Johannes Götz und Guido Lohmann (von links) entworfen worden. Fotos: Friedemann Vetter (1), Jan Kraege (1) , privat (2)

Die Loftwohnungen in der ehemaligen Panzerhalle in Trier (oben) sind von Regina Krejcirik und Christian Engel (unten links) geplant worden. Das Wohn- und Geschäftshaus in Bitburg ist von Michael Garcon, Johannes Götz und Guido Lohmann (von links) entworfen worden. Fotos: Friedemann Vetter (1), Jan Kraege (1) , privat (2)

Bitburg/Trier. Die Architekten Johannes Götz, Guido Lohmann, Projektleiter Michael Garcon und die beteiligten Handwerker sind zusammen zur Preisverleihung nach Mainz gereist. Ihr Wohn- und Geschäftshaus an der Römermauer in Bitburg wurde für den Staatspreis für Architektur und Wohnungsbau nominiert und zusammen mit drei weiteren Projekten prämiert. "Ich bin glückselig", sagt Johannes Götz kurz nach der Bekanntgabe. Was ihn besonders freut, ist, dass sein Projekt sich laut Jury durch herausragende handwerkliche Qualität auszeichnet. "Wir Architekten sind nur die Dirigenten, die anderen spielen die Instrumente", sagt er.
Dem Umfeld verpflichtet


Das ausgezeichnete fünfgeschossige Wohn- und Geschäftshaus schließt eine Lücke zwischen einem Gasthaus und dem Brauerei-Gebäude in Bitburgs Innenstadt. "Ein Bau auf einem derart schiefwinkeligen Grundstück, inmitten der Stadt, mit direktem Anschluss an die Nachbarhäuser, ist weiß Gott kein einfaches Unterfangen", sagt Götz. Die Bauherrin wünschte sich "ein schönes Haus, das sich gut in sein Umfeld einfügt, wertig gebaut und auch in 30 Jahren noch attraktiv ist." Auch in weiteren Punkten stimmten Bauherrin und Architekten überein. "Bauen ist eine soziale Angelegenheit. Wer baut, ist dem Umfeld, in dem er baut, verpflichtet", sagt Götz.
Der Wettbewerb stand in diesem Jahr unter der Überschrift: "Wohnkonzepte für den demografischen Wandel". Ausgezeichnet wurden Projekte, die einen beispielhaften und zukunftsweisenden Beitrag leisten. "Durch den Wandel in der Gesellschaft verändern sich zunehmend die Ansprüche an das Wohnen", sagt Finanzminister Carsten Kühl, in dessen Zuständigkeit auch das Ressort Bauen fällt.
Ein zentrales Thema - auch am Standort Trier. Dort hat das Architekten-Ehepaar Christian Engel und Regina Krejcirik eine alte Panzerhalle umgebaut. Als Zeugen deutscher Nachkriegsgeschichte über Jahrzehnte "weiße Flecken" auf der Stadtkarte, für den Normalbürger kaum zugänglich, liegen dort mehrere Militärgelände - ein städtebaulicher Schatz, den es zu bergen galt, dachte sich das Ehepaar. Die alte Panzerhalle am Petrisberg, Anfang 1950 von der französischen Armee erbaut, diente als Werkstatt für die Wartung der schweren Kettenfahrzeuge. Durch die räumliche Wirkung der Halle und deren industriellen Flair inspiriert, haben die Architekten dort vier Loft-Einheiten konzipiert. "Dieses nicht ganz so Perfekte und die Integration des Alten machen den Reiz bei so einem Loft aus", sagt Engel. Ob Arbeiten, Wohnen mit oder ohne Kindern, Rückzugsort oder Raumwunder - die Halle lasse keine Wünsche offen.
Die Preise, die durch Finanzminister Kühl und Gerold Reker, Präsident der Architektenkammer verliehen wurden, sind mit jeweils 5000 Euro dotiert.
Extra

Wohn- und Geschäftshaus in Bitburg, Architekten Johannes Götz, Guido Lohmann, Michael Garcon, Köln/Bitburg. Loftwohnungen in Trier, Architekten Christian Engel und Regina Krejcirik, Trier. Hohenzollernhöfe in Ludwigshafen, Architektin Bettina Holzleiter, Karlsruhe. Ehemaliger Winkelhof in Dorsel, Architektur Denzer und Poensgen, Nettersheim-Marmagen. sn

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