Von wegen nur Blech!

Wittlich · Die Karten für das Wittlicher Konzert des Blechbläserensembles Stuttgart Radio Brass sind besonders schnell vergriffen gewesen. Das hat nicht zuletzt an dem Heimspiel des Solotrompeters Thomas Hammes gelegen.

Wittlich. Es begann sehr festlich, das Programm von Stuttgart Radio Brass. Die fünf Blechbläser widmeten den ersten Teil ihres Konzertes Kompositionen aus der Zeit des Barock. Nachdem die Werke von Händel, Bach und Gabrieli verklungen waren und sich eine beinahe andächtige Stimmung in der ehemaligen Synagoge ausbreitete, applaudierte das Publikum nach folgende schwung- und temperamentvolleren viersätzigen Sonata "San Marco" von Tomaso Albinoni. Die erste Originalkomposition für Blechbläser-Quintett von dem 1926 in England geborenen Joseph Horowitz begeisterte die Zuhörer dann vollends. Diese moderne "Music Hall Suite" bot den fünf Musikern Gelegenheit, ihre Spielfreude und ihr Können zu demonstrieren. Die Zuhörer staunten über die Leichtigkeit einer Tuba, die Geläufigkeit der Trompeten, die Zügigkeit der Posaune und die warme Eleganz des Hornes. Dass Thomas Hammes zu den wahren Profis zählt, war nicht zu überhören und den Kennern dieses Ensembles bekannt. Dass er jedoch mit seinem vielleicht ganz typisch moselländischen Charme und einer ungezwungenen Leichtigkeit Perfektion übte, machte dem Publikum besonders viel Freude. Hammes, ein ehemaliger Schüler der Kreismusikschule Bernkastel-Wittlich, fühlte sich offensichtlich auf dieser Bühne und mit dem Wittlicher Publikum ganz besonders zu Hause. Der Ragtime, der Bossa Nova, der Walzer oder auch der Samba aus der "Suite Americana" von Enrique Crespo bereitete einigen Zuhörern am Ende gar Probleme, ruhig auf ihren Plätzen sitzen zu bleiben.
Dass es möglich ist, gleichzeitig ein Blasinstrument zu spielen und zu lächeln, ist durchaus Beweis genug für die Freude, die dieses Ensemble bei seinen Konzerten hat. Und diese Freude teilte das Publikum in Wittlich ganz offensichtlich. romi

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