Wenn Klänge zu Bildern verschmelzen

Trier · Die Klassik wird zu Techno in der Trierer Europahalle. Mit einer musikalischen Reise durch die Vielfalt der elektronischen Klänge in Kombination mit poetischen Texten begeisterte Schiller über 500 Zuschauer aller Altersklassen.

 Christopher von Deylen alias Schiller ist vor über 500 Zuschauern in der Trierer Europahalle aufgetreten. TV-Foto: Marius bales

Christopher von Deylen alias Schiller ist vor über 500 Zuschauern in der Trierer Europahalle aufgetreten. TV-Foto: Marius bales

Trier. Atmosphärische Synthesizer-Sounds und hypnotische Rhythmen. Eine Symbiose aus entspannten Melodien und dezenten, häufig treibenden Beats. Symphonien in Kombination mit poetischen Texten, die durch das Dolby Surround System mit der Wahrnehmung des Publikums spielen.
Das Musikprojekt Schiller, benannt nach dem deutschen Dichter, ist live mehr als ein Konzert: Ein sinnliches Erlebnis und eine Reise durch ein Meer aus Licht und Sounds, das am Donnerstagabend über 500 Zuschauer in der Europahalle Trier begeisterte. Mit im Gepäck hatte der Wahlberliner Christopher von Deylen sein neues, achtes Studioalbum "Opus".
Vielfältige Klänge


Darauf verbindet Schiller seinen typisch poppigen, melodiebeladenen Trance-Techno mit weltbekannten Klassik-Evergreens wie "Schwanensee" und "Bilder einer Ausstellung", und bekam dabei Unterstützung von Oboist Albrecht Mayer, der französischen Pianistin Hélène Grimaud sowie dem russischen Opernstar Anna Netrebko. "Das neue Album ist beeindruckend. Ganz neue Interpretationen von klassischen Stücken", sagt Leon Meyer. "Besonders die Vielfalt der elektronischen Klänge hat mir an diesem Abend gut gefallen." Und genau diese Vielfalt macht Schillers Musik aus. Mal melodisch und leise, mal impulsiv und basslastig. Elektronische Tonspuren werden vermischt mit verzerrten Klängen des Keyboards.
Lichtshow verstärkt Eindrücke


Das Schlagzeug erzeugt häufig untypische Klänge und der Beat variiert stark im Tempo und der Dynamik. So verschmilzt ein Klangkörper mit dem nächsten und erzeugt musikalische Höhepunkte, die eindrucksvoll von der Lichtshow verstärkt werden. Untermalt werden diese von deutschsprachiger Poetik der geheimnisvollen weiblichen Stimme Franziska Pigullas.
Elemente der Weltmusik und sphärische Klangteppiche laden ein zum Entspannen, dezente Beats animieren das Publikum zum Klatschen und Mittanzen. Jedem seiner Lieder gibt Schiller jedoch einen eigenen Charakter, in dem er verschiedene Nuancen der Songs akzentuiert. "Man verschließt die Augen und wird mitgenommen auf eine Reise, in der jeder seine ganz eigene Assoziationen und Bilder mit der Musik verbindet", sagt Detlef Gerdes.
Nach seinem gut zweistündigen Konzert bedankte sich das Publikum beim Künstler mit lang anhaltenden Applaus. maba

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