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Es wäre durchaus wünschenswert, eine solche Quote einzuführen. Aber solange die Werbemanager und die nachahmenden Journalisten der Meinung sind, dass nur ein Konglomerat aus Englisch und Deutsch zum erfolgsorientierten Ziel führt, hat eine Quote für deutschsprachige Musik selbstverständlich überhaupt keine Chance.

Dieter Faust, 54338 Schweich Gerade in den letzten fünf Jahren hat sich die deutschsprachige Musikszene weiterentwickelt. Deutsche Hiphopper haben ihre Identität in ihrer Muttersprache gefunden. Das haben zum beispiel "Die Fantastischen Vier" getan. Dies alles ging ohne Quotenregelung - wozu also überhaupt eine Quote? Wenn Musik gut ist, wird sie gehört. Nur schlechte Musik braucht Quoten. Martina Morawietz mora1201@uni-trier.de Von Quotenregelungen im Musikgeschäft halten wir, die Wilhelm von Humboldt Gesellschaft e.V. wenig. In der ehemaligen DDR gab es auch solche Festlegungen durch die Regierung, indem gefordert wurde, fast ausschließlich DDR-Schlager auf Tanzveranstaltungen, bei Rundfunk- und Fernsehsendern und anderen öffentlichen Veranstaltungen zu spielen, sonst gab es Ärger und den hat so mancher zu spüren bekommen. Solche Quotierungen wollen wir doch nicht wieder einführen - dafür lieber Qualität produzieren, die der Hörer wünscht. Natürlich sind wir auch für mehr deutsche Texte in der Musik deutscher Sender, um die deutsche Sprache zu fördern, statt zu verdrängen. Aber zunächst ist wichtig, sinnvolle Texte zu schreiben, statt lächerliche deutsche Schlager auf den Markt zu bringen, die meist mit Italienisch, Französisch, Englisch, Spanisch stark durchsetzt sind. Man kann sie einfach nicht anhören, denn es tut weh. Wir unterstützen in jedem Falle die deutschen Sänger, Texter und Komponisten. Monika Sieg Präsidentin Wilhelm von Humboldt Gesellschaft e.V. www.wvh-gesellschaft.org Normalerweise halte ich nicht allzu viel von derartigen Regelungen. In diesem speziellen Fall glaube ich jedoch, daß eine Quote zu mehr Fairness verhelfen würde. Deutschsprachige Musik ist kein bisschen schlechter als englische oder amerikanische. Vor allen Dingen hat sie wesentlich mehr mit unserer Kultur zu tun als Musik, die tausende von Kilometern weit weg produziert wird. Deutschsprachige Künstler haben überhaupt keine Chance, permanent im Radio gespielt zu werden und damit einen Hit zu landen. Thomas Gottschling TGottschling@t-online.de Ich halte solch eine Quote für sinnvoll. Es gibt viele gute deutsche Musikkünstler, die leider nur selten im Radio zu hören sind. Mit solch einer Quote könnte dem ein Ende gesetzt werden. Was nicht heißen soll, dass auf einem Jugendradio Musik von deutschen Schlagersängern laufen soll. Der Stil ist eine andere Sache, das darf man nicht verwechseln. Es gibt z. B. sehr gute deutsche Rock- und Popmusik. Sogar bei HipHop und Dance müssen sich die deutschen Künstler nicht verstecken vor ihren Kollegen aus dem Ausland. Deutschsprachige Musik ist genauso vielfältig wie auch anderssprachige. Ich arbeite selbst bei einem luxemburgischen Radiosender und bemerke auch dort, dass oft deutsche Titel gewünscht werden. Mithin liegt es meines Erachtens nur an den Sendern, ihr Programm ein wenig "aufzudeutschen". Also los. Tobias Weiland 54668 Echternacherbrück do2vw@t-online.de

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