Ausstrahlung und ein "abgehender" Schlagzeuger

Trier · Die Trierer Band "Project 54" hat den regionalen Vorentscheid des größten Musik-Nachwuchs-Wettbewerbs in Rheinland-Pfalz gewonnen. Das Trio setzte sich am Samstagabend in der Tufa in Trier gegen vier Konkurrenten durch, steht zum zweiten Mal nach 2005 im "Rockbuster"-Finale und ist damit eine der besten Nachwuchs-Bands der Region.

 Project 54, bestehend aus Patric Klink (Gesang und Gitarre, vorne), Marcel Merz am Bass (rechts), und Stefan Maximini (am Schlagzeug hinten links). TV-Foto: Sven Eisenkrämer

Project 54, bestehend aus Patric Klink (Gesang und Gitarre, vorne), Marcel Merz am Bass (rechts), und Stefan Maximini (am Schlagzeug hinten links). TV-Foto: Sven Eisenkrämer

(sve) 30 Minuten Konzentration. 30 Minuten alles geben. Bloß keine Patzer auf der Bühne. Die Anspannung ist einigen der jungen Musiker ins Gesicht geschrieben. Aber auch profihaft anmutende, beinahe abgekochte, oder auch schon warmgespielte Lokalmatadore sitzen in dem kleinen Raum neben der Bühne, dem "Backstage"-Bereich. Alle haben eins gemeinsam: Sie wollen ins "Rockbuster"-Finale.

Zum Vorentscheid in der Trie rer Tuchfabrik hat die Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) Rock&Pop Rheinland-Pfalz fünf Bands aus der Region ausgewählt. Die besten fünf. 15 hatten sich in diesem Jahr für die Vorrunde in Trier beworben. Nacheinander sollen an diesem Abend antreten: "Angry Someones" aus Baumholder, "The Orange Indiependents" aus Trier, "The Laconics" aus Willwerath, "Johnsen" aus Niederöfflingen und "Project 54" aus Trier.

Zehn wachsame Augen schauen, versteckt unter den rund 200 Besuchern, auf die Bühne, auf der die Bands in einer halben Stunde ihr Bestes geben müssen. Immer wieder zücken sie Zettel und Stift und notieren sich Auffälliges der Bands - die Jury-Mitglieder. In ihren Händen liegt es, wer zum Finale darf. Wer soll's werden? Die jungen "Angry Someones" - die trotz englischen Namen deutsche Lieder spielen? Oder "The Orange Indiependents" - kaum älter, und erst mit so wenig Bühnenerfahrung, dass man die Auftritte an einer Hand abzählen kann, aber dafür mit einer ganzen Horde (hauptsächlich weiblicher) Fans angereist? Oder doch "Johnsen" - mit "e" geschrieben -, die auch auf deutsch rocken?

Am Ende, nach fünf Auftritten, hat es die musikaffine Jury - der Trierische Volksfreund ist ebenfalls mit an Bord - nicht einfach. Zwei Bands stehen nämlich ganz oben auf ihrer Liste: "The Laconics" - aus "Prüm Rock-City" -, sie gehören zu den abgekochten Beinahe-Profis. "High-end Rock and Roll" spielen sie nach eigener Aussage. Schnell, recht laut, mit viel Energie. Aber durchaus "Mainstream"-fähig, also für ein breites Publikum geeignet. Und als Zweites: "Project 54" - Trierer, gerade mit neuem Album an den Start gegangen (der TV berichtete). Sie sind die Warmgespielten, kommen gerade von einem "Gig" (einem Auftritt) aus Irsch an der Saar. Was sie auf die Bühne bringen, sind: eingängiger Rock, eine saubere Bühnenshow, ein Schlagzeuger, der "abgeht" und alle Blicke auf sich zieht - und Ausstrahlung. Die ist am Ende mitentscheidend, dass "Paddy", "Schmigga" und Stefan ganz, ganz knapp vor "The Laconics" gewinnen.

Nun heißt es: "Auf ins Finale", das im Sommer am Rhein stattfinden wird. Sollten sie unter die besten drei von fünf Finalisten kommen, winken neben wertvollen Auftritten (unter anderem bei "Rock am Ring") Förderpreise, ein Plattenvertrag oder sogar die Teilnahme am Bundesentscheid "Local Heroes".

Übrigens mussten die Zuschauer während der Abstimmung der Jury nicht alleine im großen Saal der Tufa ausharren: "Ben*Jammin", die "Rockbuster"- und "Local Heroes"-Sieger 2005 aus Mainz brachten die Menge ordentlich zum Tanzen - ein durchweg gelungener Spannungsbogen vor der großen Sieger-Verkündung. Mehr zu den Bands und zum Wettbewerb: www.rockbuster.de. Project 54: www.project54.de

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