Die Trierer Ska-Exporteure

Womöglich sind sie im Rest der Republik bekannter als in ihrer eigenen Heimatstadt - die in der Ska-Szene erfolgreiche Trierer Band "The Bandgeek Mafia" stellt heute im Mergener Hof in Trier ihr Album "No Disguise" vor.

Trier. (kah) Rund 200 Leute tanzen glücklich schwitzend zu den fröhlichen Off-Beats des Ska-Rhythmus. Und dann plötzlich hält ein Teil von ihnen inne und blickt verwundert zur Bühne, wo die Bläser, statt zu blasen, nun auf ihren Instrumenten Luftgitarre spielen - zu Tönen, die deutlich härter sind als das, was man gemeinhin unter Ska versteht.

Ja was, Leute? Wer wird denn gleich zu tanzen aufhören nur, weil mal der Rhythmus wechselt? Das ist eben keine klassische Tanzkapelle. Das ist "The Bandgeek Mafia" - eine der erfolgreichsten Bands der Region.

Denn den fünf Jungs aus Trier, die heute ab 19.30 Uhr bei einem Konzert im Mergener Hof ihr zweites Album "No Disguise" vorstellen, ist es in den vergangenen Jahren gelungen, sich in der deutschen Independent-Szene einen Namen zu machen. Mit ihrem ersten Album "Paint your Target"; mit rund 80 Konzerten im Jahr; mit dem Rückenwind von Ska-Größen wie der US-Band "Reel Big Fish", die sie auf ihrer Deutschlandtour als Vorband haben wollten. Und vor allem mit ihrem wilden Musik-Mix, den die Band selbst am ehesten als Ska-Core bezeichnen würde - also als eine Mischung aus Ska und Hardcore. Was die Sache sehr vereinfacht. Denn ginge es nach ihren Rezensenten, müsste man wohl von Emo-Trompeten-Punk mit Screamo-Parts sprechen - und das versteht nun mal kein Mensch. Doch was es auch ist, es klingt gut: mal gut gelaunt, mal aggressiv, immer energiegeladen und durchweg melodisch. "Wir machen einfach die Musik, auf die wir Bock haben", sagt Bassist Dominik Schmeier, der die meisten seiner Bandkollegen schon seit der Schulzeit am Trierer Friedrich-Spee-Gymnasium kennt. Gegründet hat sich die Band 2002. Die ersten zwei Jahre waren "Gaudi". Dann nahmen die Jungs ihre erste CD auf und begannen 2005 ihre Konzerte über die Republik zu verteilen. So treffen sie nun auch in Städten wie dem fernen Dresden auf eine textsichere Fangemeinde. Die dürfte wohl auch heute in ihrer Heimatstadt auf sie warten, wenn sie ihr neues Album "No Disguise" vorstellen - produziert von Kurt Ebelhäuser, der auch bekannte Bands wie die "Donots" herausbringt.

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