In Luxemburg dürfen keine Füchse mehr gejagt werden

Luxemburg · Luxemburg verbietet die Fuchsjagd: Von April an dürften zunächst für ein Jahr keine Füchse mehr geschossen werden, sagte ein Sprecher des luxemburgischen Umweltministeriums am Dienstag und bestätigte Medienberichte.

(dpa/lrs) - Man gehe davon aus, dass sich die Fuchspopulation am besten selbst reguliere. Zudem gehe von dem Tier keine Gefahr für den Menschen aus. Nach einem Jahr wolle man prüfen, wie sich das Verbot auf den Fuchsbestand auswirke, sagte er.

Luxemburgs Jagdverband und Landwirtschaftskammer kritisierten das Jagdverbot als "überflüssig und verantwortungslos". Die Population der Füchse werde sich damit verdoppeln oder verdreifachen. Zudem führe das Verbot zu mehr Fuchsbandwurm-Infektionen.

Tierschützer nannten die Entscheidung dagegen "vorbildhaft". Die Fuchsjagd sei "völlig überflüssig", sagte der Vorsitzende des Vereins Wildtierschutz Deutschland in Gau-Algesheim (Kreis Mainz-Bingen) Lovis Kauertz. Studien belegten, dass Fuchsbestände, die nicht bejagt würden, weniger Nachwuchs hätten. Zudem müsse man Füchse nicht jagen, um die Verbreitung von Krankheiten zu vermeiden.

Nach Ansicht von Kauertz wäre als Feldversuch ein einjähriges Fuchsjagd-Verbot auch in Rheinland-Pfalz oder im Saarland sinnvoll. "Wir werden sehen, die Bestände werden nicht größer." In Deutschland würden im Jahr 500 000 bis 600 000 Füchse geschossen.

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