Erster Wolf in Luxemburg ist jetzt amtlich

Luxemburg · Nach 124 Jahren hat Luxemburg wieder einen Wolf. Das ist das Ergebnis einer Speichelanalyse, heißt es am Freitag aus dem Nachhaltigkeitsministerium.

Das Labor für Wildtiergenetik des Senckenberg-Institutes in Gelnhausen in Deutschland, das als Referenzzentrum für genetische Analysen bei Wolf und Luchs auf derartige Nachweise spezialisiert ist, hat die entsprechende DNA-Proben einem Wolf zugeordnet.

Mitte Juli wurden zwischen Holzem und Garnich auf einer Weide acht gerissene Schafe gefunden. An Hand der Biss- und Fraßspuren ging damals die Naturverwaltung bereits davon aus, dass es sich um einen Wolf handelt. In der Analyse aus Deutschland heißt es: Die Artanalyse hat ergeben, dass das Tier, das zwischen Holzem und Garnich die Schafe riss, eindeutig ein Wolf war Aus derselben Analyse leitet das Senckenberg-Institut ab, dass es sich um einen Wolf aus der Alpenpopulation handelt, die in den italienischen und französischen Alpen ihren Verbreitungsschwerpunkt hat. Tiere aus dieser Population sind auch bereits in den Vogesen, in Lothringen und in Rheinland-Pfalz nachgewiesen worden.

Ob der Wolf sich noch in Luxemburg aufhält ist unklar. Für den Besitzer der Schafe gibt es jetzt eine finanzielle Entschädigung, da der Wolf jetzt offiziell im Land nachgewiesen wurde. Am 24. April 1893 wurde der letzte Wolf im Olinger Wald erschossen. Weitere Abschüsse in den Nachbarländer folgten. Seitdem wurde das Tier in Luxemburg nicht mehr in freier Wildbahn gesehen.

Seit dem Fall der Mauer und der Auflösung der Blockstaaten sowie einer nachhaltigen Forst- und Naturwirtschaft verbreitet sich das Rudeltier langsam, aber sicher wieder in den europäischen Waldgebieten. In der Broschüre "Wölfe in Luxemburg?” findet man neben vielen anderen Informationen über den Wolf auch Verhaltensregeln, die man im Falle einer Begegnung mit dem Wolf einhalten sollte. Diese ist gratis erhältlich bei der Naturverwaltung und telefonisch zu bestellen unter der Nummer 0035/4022011. Auch in den Besucherzentren der Verwaltung ist die Broschüre erhältlich, als da wären: "Mirador” in Steinfort, "A Wiewesch” in Manternach, "Ellergronn” in Esch/Alzette, "Biodiversum” in Remerschen und "Burfelt” bei Insenborn.

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