Französische Lokführer wollen nach tödlichem Zugunglück vorerst nicht mehr nach Luxemburg fahren

Luxemburg · Nach der tödlichen Zugkollision im luxemburgischen Bettemburg geht bei französischen Lokführern die Angst um. Sie wollen vorerst nicht mehr nach Luxemburg fahren. Dabei berufen sie sich auf das Arbeitsrecht.

 Zugunglück Luxemburg

Zugunglück Luxemburg

Foto: Police Grand-Ducale

Nach dem tödlichen Zugunglück unweit des Rangierbahnhofs von Bettemburg am vergangenen Dienstag geht bei den französischen Lokführern nach einem Bericht von tageblatt.lu die Angst um. Sie wollen bis auf Weiteres nicht mehr über die Grenze nach Luxemburg fahren. In Lothringen hat sich jetzt die Bahngewerkschaft CFDT eingeschaltet.

Die französische Bahn SNCF will ab Sonntagabend nicht mehr durch Luxemburg rollen. Sie beruft sich dabei auf französisches Arbeitsrecht, wonach sie aus Sicherheitsgründen die Arbeit verweigern können.

Personenzüge rollen nicht

Fränk Gilbertz vom Landesverband bestätigte am Donnerstag den Schritt aus Frankreich. "Wir haben mit den Gewerkschaftskollegen des comité régional cgt de Lorraine gesprochen. Von der Entscheidung sind sämtliche französischen Personenzüge betroffen. Allerdings geht es nur um die Strecke von Thionville nach Luxemburg," betont er. In Luxemburg wundert man sich über die Reaktion aus Frankreich, da die genannte Strecke ohnehin bis Sonntagabend gesperrt bleibt.

Nach dem tödlichen Unfall von Bettemburg wurden in Frankreich die Sicherheitsstandards der Eisenbahn in Luxemburg kritisiert. So war unter anderem von 300 CFL-Sicherheitspannen 2016 die Rede. Auf einer CFL-Pressekonferenz am Donnerstagmorgen wurde diese Zahl allerdings auf drei Vorfälle, bei denen Haltesignale missachtet wurden, reduziert.

Blackbox im Visier

Noch immer laufen die Ermittlungen um die Hintergründe der Kollision zwischen einem Güterzug und einem Personenzug auf Hochtouren. Ob die Technik oder der bei dem Unfall getötete Lokführer versagt haben, ist unklar. Die Informationen der im Zug verbauten Blackbox sollen Klarheit schaffen. Ermittler der Kriminalpolizei suchen nach Antworten. Die Staatsanwaltschaft teilt momentan keine weiteren Einzelheiten mit.

Quelle: Tageblatt.lu

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