Auf Stippvisite im Großherzogtum

Luxemburg · Klein, aber fein: Mit einer Visite beim kleinsten deutschen Nachbarn Luxemburg will Bundespräsident Gauck dessen große politische Bedeutung in der EU würdigen. Auch ein Abstecher ins Saarland ist bei der dreitägigen Reise geplant.

Luxemburg. Bundespräsident Joachim Gauck reist zu seinem ersten Staatsbesuch nach Luxemburg. Von Montag bis Mittwoch (3. bis 5. November) ist er mit seiner Lebensgefährtin Daniela Schadt Gast von Luxemburgs Großherzog Henri. Im Fokus der Reise stehen laut Bundespräsidialamt die engen Beziehungen zwischen Deutschland und Luxemburg sowie Luxemburgs Beitrag zur europäischen Aussöhnung nach den beiden Weltkriegen. Großherzog Henri hatte dem Bundespräsidenten im April 2012 in Deutschland einen Besuch abgestattet.
Abstecher ins Saarland


Nach einem Empfang im großherzoglichen Palast am Montag steht eine Kranzniederlegung am Nationalen Denkmal der Luxemburger Solidarität auf dem Programm. Dort wird der Toten des Zweiten Weltkrieges gedacht und an den Widerstand der Luxemburger gegen die nationalsozialistische Besatzung erinnert. Am Nachmittag werden Gauck und Schadt im Rathaus der luxemburgischen Hauptstadt empfangen. Am Dienstag stehen etwa der Besuch des europäischen Kulturinstituts Pierre Werner, des Pumpspeicherkraftwerks in Vianden und des Schlosses in Vianden auf der Agenda. Am Mittwoch werden Gauck und Schadt den Moselort Schengen besuchen - in dem vor knapp 30 Jahren der schrittweise Abbau der Grenzkontrollen verabredet wurde. Anschließend ist ein Besuch des deutsch-luxemburgischen Schengen-Lyzeums im saarländischen Perl und der Universität von Luxemburg geplant. Im Rahmen des Besuchs treffen auch Teilnehmer der deutsch-luxemburgischen Schülerbegegnung Bundespräsident Joachim Gauck. Die Schüler stammen vom Gymnasium Hermeskeil und dem Lycée des Garçons Luxembourg. Sie haben sich im Mai des Jahres bei einem zweitägigen Treffen intensiv mit der Geschichte des politischen Widerstandes Luxemburgs und dem SS-Sonderlager Hinzert beschäftigt.
In Luxemburg wird der Präsident den Kanounenhiwwel besichtigen, der Ort in der Hauptstadt, an dem das Land seiner Opfer der deutschen Besatzungszeit 1940 bis 1944 gedenkt. Zuletzt hatte im November 2010 der damalige Bundespräsident Christian Wulff Luxemburg besucht. Das Großherzogtum zählt rund 550 000 Einwohner — und ist nach Malta das zweitkleinste Land der EU. dpa/red

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