Fakelzuch und Freedefeier: Luxemburger begehen am Dienstag mit Pomp und Brimborium ihren Nationalfeiertag

Luxemburg · Großes Fest im Großherzogtum: Am Dienstag kommender Woche feiern unsere Nachbarn den luxemburgischen Nationalfeiertag. Aus gegebenem Anlass widmen wir dem bevorstehenden Ereignis eine etwas ausführlichere Folge unseres Luxemburg-Lexikons.

Während die deutschen Grenzgänger im Großherzogtum an Fronleichnem tapfer gearbeitet haben, erhalten sie in der kommenden Woche ihren Ausgleich. Denn am Dienstag, 23. Juni, feiert Luxemburg seinen Nationalfeiertag mit Pomp und Brimborium.

Schon am Vorabend, also am Montag, gibt's den traditionellen Fakelzuch (Fackelzug) vom Bahnhof aus durch die Oberstadt, vorbei an der Tribüne der großherzoglichen Familie gegenüber der Gëlle Frau (Goldenen Frau) bis zur Rue Philippe II. Allein von den Pfadfindern (Scouten) aus dem ganzen Land werden bis zu 1800 Teilnehmer erwartet.
Um 23 Uhr startet das große Feuerwerk (Freedefeier) vom Festungsgelände Dräi Eechelen (Drei Eichen). Es soll genau 17 Minuten dauern. Rock-, Pop- und Folklorekonzerte sorgen nach dem Feuerwerk für Unterhaltung in den Straßen und Kneipen.

Während am Feiertag selbst viele Luxemburger die Gelegenheit nutzen und zum Einkaufen nach Trier und Metz fahren, beginnt das Fest in der Hauptstadt um 10 Uhr mit einer offiziellen Zeremonie in der Philharmonie, ehe um 11 Uhr zu Ehren des Großherzogs Henri genau 21 Kanonenschüsse abgefeuert werden. Im Anschluss beginnt die Militärparade unter dreifachen "Vive"-Rufen, ehe am Nachmittag in der Kathedrale der Hauptstadt wie in fast jeder anderen Luxemburger Kommune auch - das Te Deum angestimmt wird. Historisch gesehen wurde seit dem Ende des 18. Jahrhunderts der Geburtstag des jeweiligen Herrschers gefeiert. Obwohl König Wilhelm III. von den Niederlanden und Großherzog von Luxemburg am 17..Februar geboren ist, wurde 1850 dieser Feiertag erstmals auf den 17. Juni verlegt. Unter Großherzogin Charlotte fiel die Feier auf den 23. Januar, mitten in den Winter.

rst viele Jahre nach ihrer Amtsübernahme, 1961, wurde der Feiertag - schon allein aus klimatischen, aber auch aus praktischen Gründen - auf den 23. Juni verlegt. Dieses Datum wurde beibehalten, als Großherzog Jean am 12. November 1964 den Thron bestieg. Unter dem aktuellen Großherzog Henri hat das Datum ebenso Bestand, auch wenn es nun keinen direkten Bezug zum Monarchen hat.

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