Pendler geben 9300 Euro im Jahr aus

Luxemburg · Entgegen einer weitverbreiteten Meinung, Pendler würden kein Geld in Luxemburg lassen, tragen Grenzgängerhaushalte beachtlich zu den Konsumausgaben bei. Laut der Luxemburger Zentralbank (BCL) haben deutsche Pendler 2010 im Durchschnitt 9300 Euro in Luxemburg ausgegeben.

Luxemburg. 2010 machten die Grenzgänger 44 Prozent der Arbeitnehmer in Luxemburg aus. Sie stellen somit eine wichtige wirtschaftliche Gruppe dar, so die Luxemburger Zentralbank (BCL).
Die Zentralbank hat deswegen das Konsumverhalten der Grenzgänger analysiert. Sie führte zu diesem Zweck eine Haushaltsbefragung unter Grenzgängern, die in Belgien, Deutschland und Frankreich wohnen und in Luxemburg arbeiten, durch. Die Umfrage erfasst das Konsumverhalten über sämtliche Produktkategorien von Kraftstoff-, Alkohol- und Tabak- bis hin zu Nahrungsmittel-, Kleidungs-, Automobil- und Möbelausgaben.
21 Prozent für Kraftstoff



Je näher der Wohnort, desto mehr Konsum. Die Studie erlaubt laut BCL Vergleiche der Ausgaben und der finanziellen Lage zwischen Luxemburger und ausländischen Haushalten.
Die gesammelten Daten liefern wichtige Informationen über die Verteilung von Vermögen, Schulden und Einkommen der in Luxemburg lebenden und der im nahen Ausland lebenden Haushalte, heißt es.
Die Konsumausgaben der Grenzgänger nehmen mit zunehmender Entfernung zum Arbeitsplatz ab, so die BCL. Die Ausgaben seien stark von den Preisunterschieden zwischen den Nachbarländern abhängig. Betroffen sind hier vor allem Nahrungsmittel, Alkohol, Tabak, Kleidung, Möbel und Ausstattungsartikel.
Entgegen einer weitverbreiteten Meinung, Grenzgänger würden "kein Geld hier in Luxemburg lassen", geben die Pendler durchschnittlich 17 Prozent ihres Bruttoeinkommens im Großherzogtum wieder aus, betont die Zentralbank.
Sie tragen so sechs Prozent zu den Gesamtkonsumausgaben des Landes bei. Rechnet man die Wohnungsausgaben (Miete, Strom, Wasser, Gas), von denen die Pendler nicht betroffen sind, ab, so steigt der Anteil sogar auf zehn Prozent. Pro Jahr geben Grenzgänger-Haushalte 9300 Euro in Luxemburg aus. Das meiste Geld, etwa 2000 Euro, geben sie für Kraftstoff (21 Prozent des Gesamtkonsums), Nahrungsmittel (11 Prozent) und Verpflegungsdienstleistungen (10 Prozent) aus. tgbl

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