Update: Schrecksekunden für Paar aus der Region bei Flugzeugunglück in Saarbrücken

Saarbrücken · Schock für 20 Menschen auf dem Weg nach Luxemburg. Ein Startversuch ihres Flugzeug endet in Saarbrücken mit einem Unfall. Der verlief glücklicherweise glimpflich. Unter den Passagieren war auch ein Paar aus dem Kreis Trier-Saarburg. Mittlerweile läuft am Flughafen wieder der Normalbetrieb.

Seinen China-Urlaub wird ein Paar aus dem Kreis Trier-Saarburg so schnell nicht vergessen. Die Beiden saßen auf dem Rückflug in die Heimat in einem Luxair-Flieger, der am Mittwochvormittag in Saarbrücken verunglückte. Das zweimotorige Propeller-Flugzeug vom Typ Bombardier Dash Q-400 war gegen 11 Uhr gerade beim Start nach Luxemburg, als kurz vor dem Abheben der Maschine nach Augenzeugenberichten ein Reifen platzte.

"Die Maschine brach aus und schlug auf der Landebahn auf. Danach rutschten wir etwa 300 Meter über die Landebahn", erzählt das Paar, das nicht namentlich genannt werden möchte, dem Trierischen Volksfreund.

Die Menschen im Flieger seien geschockt gewesen, dem Piloten sei es aber gelungen, die Maschine irgendwie unter Kontrolle zu bringen. Allerdings habe das Flugzeug kurz darauf angefangen zu qualmen. Als der Flieger endlich zum Stillstand gekommen sei, habe die Crew souverän reagiert. Eine Stewardess habe in diesen dramatischen Sekunden: "Alle raus!" gerufen und damit die Evakuierung eingeleitet. Die Passagiere hätten ihre gesamten Sachen im Flugzeug lassen müssen und seien von der Mannschaft auf die Rollbahn geleitet worden. Kurz danach seien bereits die ersten Rettungskräfte eingetroffen.

Fluggäste bleiben unverletzt

Das Flugzeug blieb nach der Bruchlandung zwar auf dem Bauch liegen, von den 16 Passagieren und vier Besatzungsmitglieder an Bord wurde niemand verletzt. Allerdings blockierte das havarierte Flugzeug am Mittwoch die Landebahn, Flüge mussten gestrichen werden. Die Passagiere bekamen etwa eine Stunde nach dem Unglück ihr Gepäck zurück. "Einige Sachen haben dabei noch ganz schön nach Rauch gerochen", erzählt das Paar aus dem Kreis Trier-Saarburg. Danach wurden die meisten Passagiere von Luxair mit dem Bus nach Luxemburg weitertransportiert, einige ließen sich auch von Verwandten in Saarbrücken abholen oder fuhren mit dem Zug nach Hause.

Der Flughafen blieb bis Mittwochabend gesperrt. Acht Flüge - darunter nach Berlin, Antalya und Mallorca - mussten gestrichen werden. Einem Flughafensprecher zufolge waren insgesamt 350 bis 400 Passagiere betroffen und wurden von den Fluggesellschaften umgebucht. Am Donnerstag gab Flughafensprecher Ludwin Vogel Entwarnung:
„Es läuft alles wieder ganz normal“, sagte er in Saarbrücken. Lediglich zwei Flugzeuge am Morgen hätten noch leichte Verspätungen gehabt. Weitere Verzögerungen würden aber nicht erwartet, sagte er.Die verunglückte Maschine der luxemburgischen Gesellschaft Luxair sei inzwischen vom Rollfeld geborgen worden. "Sie ist von der Bahn runter und in eine Werfthalle am Flughafen gebracht worden", sagte Vogel. Dort solle sie nun von Experten untersucht werden. Die Unfallstelle wurde gereinigt.


In der mehr als 50-jährigen Geschichte von Luxair gab es nur wenige Zwischenfälle. Für Schlagzeilen hatte jedoch ein Absturz am 6. November 2002 gesorgt: Damals war ein Turboprop-Flugzeug vom Typ Fokker 50 bei schlechtem Wetter und geringer Sicht beim Landeanflug auf den Flughafen von Luxemburg auf ein Feld gestürzt, 20 Menschen starben.

Trotz den Unglücks will das Paar aus der Region auch weiterhin fliegen. "Vielleicht nicht mehr mit Propellermaschinen, aber ingesamt vertrauen wir da in die Sicherheit der Flugzeuge."

Video vom Einsatz der Rettungskräfte am FlughafenStartabbruch und Bruchlandung von #Luxair -Maschine heute morgen auf #Flughafen #Saarbrücken pic.twitter.com/4lsn25KE3C

 Das verunglückte Flugzeug blockiert die Start- und Landebahn des Flughafens Saarbrücken

Das verunglückte Flugzeug blockiert die Start- und Landebahn des Flughafens Saarbrücken

Foto: Peter Stefan Herbst/Saarbrücker Zeitung
Update: Schrecksekunden für Paar aus der Region bei Flugzeugunglück in Saarbrücken
Foto: Privat

— Peter Stefan Herbst (@PSHerbst) September 30, 2015

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