Vier Jahre Gehalt für null Gegenleistung

Luxemburg · In Luxemburg rätselt man, warum ein hoher Beamter vier Jahre ein Gehalt bezog, aber nie an seinem Arbeitsplatz gesehen wurde.

 Luxemburg ist nicht nur für die Finanzwelt ein wichtiger Schauplatz - auch in der Wissenschaft mischt das Großherzogtum ganz vorne mit.

Luxemburg ist nicht nur für die Finanzwelt ein wichtiger Schauplatz - auch in der Wissenschaft mischt das Großherzogtum ganz vorne mit.

Foto: Frank Goebel

Im Hochschulministerium werde ein Mitarbeiter nach der Besoldungsstufe E 8 bezahlt, der seit vier Jahren nicht an seinem Arbeitsplatz gesehen wurde, hatte das Luxemburger Tageblatt am Freitag gemeldet. Der Beamte wurde zu Gründungszeiten der Universität Luxemburg als administrativer Direktor an die Universität abgeordnet, die er allerdings nach etwa einem Jahr verließ. Anschließend, so hatte Schulminister Claude Meisch am Freitag gesagt, wurde er noch einige Zeit an die Denkmalschutzbehörde "Sites et monuments" "ausgeliehen". Dort finden sich seit vier Jahren allerdings keinerlei Spuren seiner Arbeit mehr.

Das Kulturministerium bestätigte am Dienstag, dass der Beamte ein halbes Jahr in der Denkmalschutzbehörde arbeitete und dann in seine frühere Verwaltung zurückgekehrt sei. Bei der Denkmalschutzbehörde sollte der Beamte sich mit einem Verwaltungsmechanismus für die Kredite der Behörde beschäftigen.

Seine Aufgabenbeschreibung sei von der damaligen Staatssekretärin im Kulturministerium, Octavie Modert (CSV), unterschrieben worden. Die Mission endete Ende im Februar 2009. Mit der anschließenden beruflichen Laufbahn des Betroffenen seien weder die Denkmalschutzbehörde noch das Kulturministerium befasst gewesen, heißt es. Der Mann habe sich anschließend beim Hochschulministerium zurückgemeldet, dort wurde ihm aber anscheinend kein neuer Aufgabenbereich zugewiesen. Laut Schulminister Meisch floss demnach 48 Monate lang ein staatliches Gehalt ohne Gegenleistung.

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