Wie nach einem Erdbeben

Esch/Alzette/Monnerich · Ein Erdrutsch an einer Schlackendeponie sorgt am Freitag für Chaos und Besorgnis rund um Esch/Alzette und Monnerich im Süden Luxemburgs. Im Verlauf des Tages rutscht der Schuttberg immer noch nach. Die Behörden sprechen von akuter Gefahr.

Esch/Alzette/Monnerich. Aus der Luft wird der enorme Schaden sichtbar, den am Freitag ein Erdrutsch im Süden des Großherzogtums angerichtet hat. Über Hunderte Meter ist der Schlackehügel der Firma Cloos abgesackt. "Es sieht aus wie nach einem Erdbeben", berichtete tageblatt.lu, der Onlineauftritt des Luxemburger Tageblatts.
Tausende Kubikmeter an Schlacke, Bauschutt und anderen Materialien haben sich bereits am Donnerstagabend am Westhügel in Bewegung gesetzt. Und auch am Freitag gibt der Berg immer noch nach. Dumpfe Geräusche klingen aus dem direkten Umfeld des Erdrutsches.
Die rue de Mondercange gibt es nicht mehr. Die Verbindungstraße wurde regelrecht aus ihren Fugen gehoben. Auch unterirdische Leitungen entlang der Straße sind betroffen. Ein Glasfaserkabel für Internet und Fernsehen wurde zerstört.Polizei errichtet Sperrgürtel


Auch eine wichtige Stromleitung drohte unterbrochen zu werden. Statiker und andere Experten waren vor Ort, um die Erdbewegungen laufend zu vermessen. An der Unglücksstelle herrschte akute Lebensgefahr. Rettungskräfte und Polizei hatten das Gebiet weiträumig abgesperrt. Sie warnten vor dem Betreten des Sperrgürtels.
Innenminister Dan Kersch sprach von einer "ernsten Lage". Eine Behindertenschule unweit des Schlackehügels wurde bis auf weiteres geschlossen.
Am Abend war noch völlig unklar, was den gewaltigen Erdrutsch ausgelöst hat. Die Regierung reagierte am Freitagnachmittag in einer ersten Mitteilung. Demnach habe sich die Firma Cloos an alle Auflagen gehalten. Bei entsprechenden Kontrollen sei nichts beanstandet worden. Eines war bereits am Freitag klar: Der Sachschaden geht in die Millionen. Noch war unklar, wer dafür aufkommen wird. Die Untersuchungen vor Ort liefen. tgbl

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