Das geht so nicht weiter

Immer wenn man denkt, es geht nicht mehr, da ist nichts Neues mehr, dann geht es doch wieder. Immer weiter. Die Dinge entwickeln sich.

Nach mehreren Jahren als Pendler zwischen Trier und Luxemburg denkt das jeder mal. Manchmal öfter. Irgendwann kennst du jeden Begrenzungspfosten an der Autobahn, die Schleichwege an der Mosel entlang sind dir so vertraut wie damals die Abkürzung von der Schule ins elterliche Zuhause. Der Stau bei der Fliegerbrücke am Findel ist selbstverständlicher Teil der täglichen Fahrt zur Arbeit. Die Kommentare der Trierer Neidhammel zu den angeblich ewig langen Mittagspausen und die Story vom Busfahrer, der so viel verdient wie ein Bankdirektor in Trier - sie sind dir irgendwann egal.

Die Luxemburger, die ernsthaft meinen, ihre Sprache sei so exklusiv, dass sie kaum glauben, wenn man sagt, dass es das auch in deutschen Dialekten gibt - sie sind zum Glück selten. Aber sie sind auch da.

Die konservative Gemütlichkeit bei den Weinfesten und Empfängen, die patriarchalische Attitüde der Generation 50+, die ewige Unzufriedenheit der subversiven Weltverbesserer, Anarchos und Altkommunisten in Luxemburg: pfffft.

Die langen Fahrten in Autos, Zügen und Bussen. Jeden Tag in der Woche. Das macht müde.

Das geht so nicht weiter. Ja? Am Ende ist es das, was man draus macht. Egal, ob in Luxemburg, Trier, Berlin, New York, London oder sonstwo. Dann geht es auch weiter. Neue Perspektiven tun sich auf im Leben. Oft dann, wenn man nichts vermutet. Dann hat auch das Pendeln zwischen den Welten einen neuen Reiz.

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