Heißer Sommer für Autofahrer in Trier

Trier · Wenn die meisten Trierer die Sommerferien und Urlaub vor Augen haben, beginnt für die Stadtwerke und das Tiefbauamt eine Hochleistungsphase. Im Juli starten sie in der City eine Bauoffensive - große Beeinträchtigungen für den Verkehrsfluss inklusive.

Heißer Sommer für Autofahrer in Trier
Foto: roland morgen (rm.) ("TV-Upload morgen"

Trier. Helfried Welsch (44) ahnt, dass es Ärger geben wird: "Die Leute werden nicht froh mit uns sein", sagt der für Anlagen und Netze zuständige Bereichsleiter der Stadtwerke Trier (SWT). Er weiß aber auch: "Wenn wir nichts tun, dann werden die Leute erst recht nicht froh mit uns sein."
Was getan wird: SWT und Stadt-Tiefbauamt, die bereits kräftig in Stadtteilen wie Ehrang und Feyen zugange sind, starten im Juli eine eng abgestimmte Bau-Offensive in der City. In manchen Bereichen machen sie gemeinsame Sache, um Synergieeffekte zu nutzen und zweimalige Straßenaufbrüche zu vermeiden.
Doch ausgerechnet bei einem seit Jahren vorgesehenen und immer wieder verschobenen Gemeinschaftsprojekt ist dies nicht möglich. Ursprünglich sollte das Tiefbauamt mit von der Partie sein, wenn die SWT in der Paulinstraße zwischen Zeughausstraße und Wasserweg ihre Ver- und Entsorgungsleitungen (Gas, Wasser, Strom, Fernmeldekabel, Beleuchtung) erneuern. Doch die müssen nun vorpreschen. "Vor allem die Gasleitungen sind stark reparaturanfällig.
Wir können nicht länger warten", erklärt SWT-Abteilungsleiter Rudolf Weiler (54). In vier Wochen geht\'s los, "möglichst bis Dezember" soll das Erneuerungsprojekt abgeschlossen sein. Während der Bauzeit wird die Paulinstraße als Einbahnstraße in Richtung Altstadt ausgewiesen.
Der von der Stadt geplante Ausbau des 300 Meter langen Paulinstraßen-Abschnitts lässt auf sich warten, weil noch kein Geld dafür in Sicht ist. "Ohne Bewilligung können wir nicht ausschreiben", sagt Eric Krischel (34), Leiter der Straßenneubauabteilung im Tiefbauamt. Seine vorsichtige Prognose: "2017 könnte es klappen mit dem Ausbau."
Weitere Baustellen in der zweiten Jahreshälfte in der City:
Nördlicher Teil des Alleenrings: Direkt nach dem Altstadtfest (26. bis 28. Juni) beginnt die Stadt mit der Fahrbahnerneuerung in Theodor-Heuss-Allee, Nordallee und Lindenstraße. Geplant sind bis Ende September insgesamt zwölf Bauphasen mit unterschiedlichen Verkehrsführungen. Ein Vollsperrung (Lindenstraße) ist gleich am Anfang vorgesehen, in den übrigen Abschnitten soll der Verkehrsfluss "möglichst wenig behindert" (Krischel). Staus vor allem Berufsverkehr sind dennoch programmiert. Während der ADAC-Rallye (20. bis 23. August) ruhen die Bauarbeiten.
Altstadt: In der Glockenstraße stellen die Stadtwerke von Anfang Juli bis Ende August den Stromanschluss für das Hotel-Restaurant Zur Glocke her und verlegen eine neue Wasserleitung. Auswirkung: Die 120 Meter lange Straße wird wochenlang nur für Fußgänger und Radfahrer passierbar sein.
Die Stadt plant Pflastererneuerungen hauptsächlich in der Mitte der Simeonstraße und will die Arbeiten in zwei jeweils nur von Fußgängern/Radfahrern passierbaren Anschnitten (Hauptmarkt bis Moselstraße, Moselstraße bis Margaretengäßchen) ausführen lassen. Geplante Dauer: Ende Juli bis Ende Oktober. Zur ADAC-Rallye und an den Fashion Days (4,/5. September) ist die Sim frei.
Gartenfeld: Hier geht\'s besonders hoch her. Ab Ende Juli erneuern die SWT ihre Ver- und Entsorgungsleitungen in Hettner-, Agritius und Bergstraße sowie in den Straßen Kreuzweg und Am Deimelberg. Die Verkehrsregelungen sind noch nicht mit dem Straßenverkehrsamt abgestimmt. Die Stadt verschiebt den Vollausbau der Egbertstraße auf 2016, will aber im Herbst die marode Eisenbahnbrücke in der Hermesstraße (Baujahr 1912) abreißen und durch eine schmalere Fertigteil-Brücke ersetzen. Weil der Zugverkehr während der Arbeiten ohnehin eingestellt werden muss, soll parallel der Abriss des Fußgängerstegs der Aulstraßenbrücke sowie das Einsetzen eines neuen Steges erfolgen. Die Termine müssen noch mit der Bahn vereinbart werden.
Spitzmühle: Der Parkplatz zwischen Friedrich-Wilhelm-Gymnasium und Kleingartenanlage Trier-Ost wird ab Juli gesperrt. Grund: Die Stadt verwaltung lässt zwei Gruben für die Archäologen des Rheinischen Landesmuseums herstellen. Diese sollen Voruntersuchungen auf dem geschichtsträchtigen Areal vornehmen, das zu einem großen antiken Tempelbezirk gehörte und nun als einer der favorisierten Standorte für den Bau einer neuen Feuerwache im Gespräch ist. Die 115 öffentlichen Parkplätze an der Spitzmühle dürften laut Tiefbauamt bis zum Spätherbst Autofahrern nicht zur Verfügung stehen.

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