1000 Euro für jedes Kind

BRAUNEBERG. Vorfahrt für Kinder: Der 1278-Seelen-Ort Brauneberg macht Leuten, die ein Haus bauen wollen, ein besonderes Angebot und lockt zudem mit einer guten Infrastruktur.

Es gab Zeiten, da gingen Bauplätze weg wie die berühmten warmen Semmeln. Doch der Markt scheint derzeit einigermaßen gesättigt. "Die Diskussion um die Eigenheimzulage war und ist der Sache auch nicht förderlich", sagt Frank Ruppenthal, erster Beigeordneter der Gemeinde Brauneberg. Auch in Brauneberg wartet ein Baugebiet auf Bauwillige. Im Ortsteil Filzen bietet die Gemeinde am Ortsausgang (Richtung Wintrich) elf Bauplätze an. Die Grundstücke (knapp 700 bis 900 Quadratmeter groß) stehen bereits seit einem Jahr zur Verfügung. Gebaut wird dort allerdings noch nicht. Der Gemeinderat hat auf diesen Stillstand reagiert und einstimmig eine Familienförderung beschlossen. Wer ein Grundstück erwirbt und ein Kind (bis 15 Jahre) sein Eigen nennt, wird mit 1000 Euro belohnt. Für das zweite und dritte Kind gibt es ebenfalls jeweils 1000 Euro. Diese Gelder werden allerdings als Nachlass auf den Quadratmeterpreis (51,40 Euro voll erschlossen) gewährt. Dieses Programm läuft seit Anfang des Monats und endet am 31. Dezember 2005. Damit verbunden ist die Verpflichtung, das Grundstück innerhalb von zwei Jahren zu bebauen. Ansonsten kann die nachgelassene Summe zurückgefordert werden. Es kann aber auch zu einer Barauszahlung kommen. Denn das Angebot richtet sich auch an Paare, die bauen wollen und sich dann erst auf Nachwuchs einrichten. Diese Förderung läuft erst am 1. Dezember 2009 aus.Bebauung beginnt erst 20 Meter hinter der Straße

Weitere Vergünstigung: Für acht der insgesamt elf zur Verfügung stehenden Grundstücke müssen 15 Jahre keine wiederkehrenden Beiträge gezahlt werden. Sie sind bereits im Kaufpreis enthalten. Diese Beiträge werden nur für die drei Grundstücke fällig, die an die Weingartenstraße grenzen. "Weil dort bereits alle Versorgungsanschlüsse vorhanden sind", erläutert Ortsbürgermeister Klaus Denzer. An der B 53 wird ein kleiner Wall aufgeschüttet. Er soll der Lärmberuhigung dienen. Dahinter bleiben weitere 20 Meter von einer Bebauung frei. Dort wird eine Mulde angeordnet, in der das Oberflächenwasser versickern kann. Die Gemeinde wirbt mit einer guten Infrastruktur. "Supermarkt, Metzger, Bäcker, Arzt, Gastronomie", zählt der Bürgermeister auf. In den Nachbarorten Mülheim und Wintrich stehen Kindergärten mit Ganztagsbetreuung zur Verfügung. Die zuständige Grundschule steht ebenfalls in Mülheim. Das Baugebiet "Hinter Leyendeckers Haus" eigne sich durch seine freie Lage gut für den Einsatz von Solarenergie, sagt Frank Ruppenthal. Es liegt auch bereits ein Angebot vor, die Häuser mit Gas zu versorgen. Der Raum, den beispielsweise ein Heizkessel erfordere, könne dann anders genutzt werden. Acht der elf Grundstücke seien außerdem so beschaffen, dass auf einen Keller ganz verzichtet werden könne, sagt Frank Ruppenthal. Mittel für die Förderung werden im Haushalt 2005 bereit gehalten. Dies sind - wohl gemerkt - freiwillige Ausgaben. Und auf solche Mittel richtet auch immer die Kommunalaufsicht ihr wachsames Auge. Der Ortsbürgermeister und sein erster Beigeordneter erwarten aber keine Schwierigkeiten. "Die Verbandsgemeinde-Verwaltung hat das Förderprogramm überprüft", betonen die beiden. Ein Vorvertrag für ein Grundstück ist bereits abgeschlossen. Wenn daraus ein richtiger Vertrag wird, steht dem schnellen Baubeginn nichts im Wege. Das Gelände wartet darauf. "Mit dem Hausbau kann sofort begonnen werden", sagt Frank Ruppenthal.

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