1035 Euro für einen Eiswein

Bei der Auktion des Bernkasteler Rings wurden am Donnerstag Spitzenpreise erzielt. Sie tragen dem Aspekt Rechnung, dass Riesling weltweit gefragt ist und weiter an Ansehen gewinnt.

 Die Weinfreunde probieren hochwertige Rieslinge. TV-Foto: Marita Blahak

Die Weinfreunde probieren hochwertige Rieslinge. TV-Foto: Marita Blahak

Bernkastel-Kues. Gibt es eine idealere Veranstaltung für den ersten offiziellen Auftritt der Moselweinkönigin als eine der Auktionen der großen Versteigerungsringe? Nein, die Frage ist auch eher rhetorischer Natur. Sonja Christ aus Oberfell (Untermosel), vor wenigen Tagen ins Amt gewählt, fühlte sich deshalb am Donnerstag bei der Auktion des Bernkasteler Rings auch pudelwohl. "Es ist wunderbar, die Qualität ist herausragend", sagte die 23-Jährige.

Auktionator Thomas Vatheuer, der locker, aber gleichzeitig mit viel Wissen über Winzer, Lagen und Geschichte der Region aufwartete, nahm wenige Minuten später die circa 200 Gäste im voll besetzten Barocksaal von Kloster Machern mit in ein Boot. "Danke, dass wir so etwas gemeinsam erleben durften", fasste er die Auktion zusammen.

42 Rieslinge kamen unter den Hammer, einige in Gebinden von 240 Flaschen, andere, wie Beerenauslesen und Trockenbeerenauslesen naturgemäß nur in kleinen Mengen.

Den Höchstpreis, 1035 Euro pro 0,75-Liter Flasche, erzielte ein schon zehn Jahre alter besonders edler Rebensaft: ein 1998er Eiswein von Markus Molitor (Wehlen). Ganz gezielt habe er diesen Wein erst jetzt zur Versteigerung angestellt, erzählte Molitor dem TV. Denn er beginne sich erst zu entfalten. Ihm am nächsten kam mit 833 Euro eine 2006er Trockenbeerenauslese von Reinhard & Beate Knebel (Winningen).

Der Moselriesling erfreue sich weiter steigender Beliebtheit, sagte Joachim Ress (Oestrich-Winkel, Rheingau), einer der Kommissionäre im Saal. Besonders im Ausland steigen, so Ress, Ansehen und Nachfrage weiter.

Bankenkrise schadet dem Absatz bisher nicht



Winzer Herbert Weis (Mertesdorf) attestiert dem Riesling "Stabilität" in allen Bereichen. Selbst die wirtschaftlichen Probleme, die sich schon das ganz Jahr in den USA zeigten, hätten dem Rieslingabsatz bisher nicht geschadet.

"Ich habe keine Angst vor der Zukunft", sagte Ring-Vorsitzender Peter Pauly (Bernkastel-Kues). Der Dreiklang von Rebsorte, Terroir und langer Vegetationsphase mache den Mosel-Riesling "einmalig". Erstmals bei einer Auktion wurden auch Große Gewächse vorgestellt. Die hochwertigen trockenen Weine müssen besondere Qualitätskriterien erfüllen.

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