150 Jahre im Dienst des Gesangs

WEHLEN. (urs) Verdiente Vorstandsmitglieder standen beim Liederabend des Männergesangvereins "Lyra" 1906 Wehlen ebenso im Mittelpunkt wie junge Nachwuchssänger.

Jahrzehntelanges aktives Singen ist ein Verdienst, den sich schon einige auf ihre Fahnen schreiben können. Das gleichzeitige Engagement im Vorstand steht jedoch auf einem ganz anderen Blatt. Der Männergesangverein "Lyra" 1906 Wehlen glänzt in dieser Hinsicht gleich mit vier herausragenden Sangeskollegen. Vorsitzender Walter Geller, Schriftführer Peter Friedrich und Beisitzer Sebastian Götz, der etliche Jahre zweiter Vorsitzender war, setzen sich seit 40 Jahren für ihren Verein ein. Zusammen mit Hubert Beucher, seit 30 Jahren Kassierer, bringen sie es auf beachtliche 150 Jahre Vorstandstätigkeit. Heribert Kappes, Vorsitzender des Sängerkreises Bernkastel-Wittlich, hatte daher guten Grund, bei den Ehrungen beim Liederabend des MGV intensiver auf Verdienste, aber auch die Sorgen der Chöre im Allgemeinen, einzugehen. Das Engagement Walter Gellers würdigte er mit den Worten: "Wenn du von einer Sache überzeugt bist, dann treibst du die Dinge auch voran." Neben den Verdiensten des "energischen Vorsitzenden" hob er die des "jungen dynamischen Chorleiters" Lothar Scheid hervor. Beiden zusammen sei es gelungen, neue junge Sänger für den Männerchor zu rekrutieren. Gleichzeitig hätten sie mit dem Kinder- und Jugendchor die wichtige Chorjugendarbeit im Vereinetabliert. Da der Nachwuchs-Chor inzwischen seit fünf Jahren besteht, ehrte Kappes neben den Sänger-Urgesteinen auch die Jugend. Neben Urkunden erhielten Johannes Jung, Yvonne Burkard, Linda Fröhlich, Jasmin Peil, Sandra Prüm und Katja Schmitgen eine Auszeichnung. Neben der Jugendarbeit ist dem Sängerkreisvorsitzenden ein Anliegen, die Erwachsenenchöre auch für 30- bis 40-Jährige interessant zu machen. Erreichen will er dies "durch die Art des Auftretens in der Öffentlichkeit", vor allem aber "mit dem, was in den Chören gesungen wird". Die gesamte Problematik wird laut Kappes bei einem öffentlichen Diskussionsforum am 20. November im Rachtiger Sängerheim Thema sein. Die Geehrten begegneten der unter Sängern mit Sorge beobachteten Entwicklung mit überzeugenden Kostproben ihres Könnens. Nach dem quirligen Papageienlied des Kinderchores warteten die Männer mit anspruchsvoller Kost wie Franz Schuberts "Grab und Mond" oder Carlo Bollers "Agonie" auf. Für die Sangesbrüder eine Art Generalprobe vor dem Anfang November anstehenden Meisterchorsingen.

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