Ältestes Pfarrhaus ist verwaist

In einem feierlichen Gottesdienst haben sich die Gläubigen der Kirchengemeinden von Kinheim und Kröv von ihrem Pfarrer Dieter Remy verabschiedet. Nach dem Weggang Remys in die nahe Eifel wird das älteste Pfarrhaus der Region leer stehen.

 Pfarrer Dieter Remy (hinten, Mitte) hat sich von den Gläubigen der Pfarreien Kinheim und Kröv verabschiedet und die Pfarreien an seinen Nachfolger Markus Eiden (hinten, Zweiter von links) übergeben. TV-Foto: Claudia Müller

Pfarrer Dieter Remy (hinten, Mitte) hat sich von den Gläubigen der Pfarreien Kinheim und Kröv verabschiedet und die Pfarreien an seinen Nachfolger Markus Eiden (hinten, Zweiter von links) übergeben. TV-Foto: Claudia Müller

Kröv. Mehr als 300 Gläubige fanden den Weg zum Gottesdienst in die Pfarrkirche St. Remigius zu Kröv. "Wir tun nichts anderes als sonst auch", sagte Pfarrer Dieter Remy, "wir feiern das Werk unseres Erlösers". Und doch war dieser Gottesdienst in der voll besetzten Kirche etwas anders. Es war die Abschiedsmesse von Pfarrer Dieter Remy - mitgestaltet von Pfarrer Markus Eiden, Pater Ludwig Eifler, Pfarrer Karl Geis, Dechant Rudolf Halffmann, Diakon Karl-Heinz Lequen, Diakon Klaus Rieth und Pfarrer Heribert Wolter sowie vom Kirchenchor.

Am 28. Juni 1998 trat Remy seinen Dienst an der Mosel an. Mit den Pfarreien St. Martin Kinheim und St. Remigius Kröv war er Ansprechpartner für mehr als ein Drittel der katholischen Bevölkerung in der Verbandsgemeinde (VG) Kröv-Bausendorf. "Ihr Abschied ist ein besonderer Abschied", bedauert VG-Bürgmeister Otto Maria Bastgen und zweifelt, ob die Auflösung des ältesten Pfarrsitzes der gesamten Region in einer nicht unbedeutenden, katholisch geprägten Gemeinde das richtige Zeichen an die katholischen Gläubigen ist.

Remys Weggang stellt einen Wendepunkt in der Geschichte der Dörfer Kinheim und Kröv dar, die zum ersten Mal seit Jahrhunderten ohne eigenen Pfarrer sind. "Das Kröver Reich als ein Zentrum des katholischen Lebens erfährt eine abrupte Wende", bedauert der Kinheimer Pfarreiratsvorsitzende Ludwig Beißel.

Remy nimmt zugleich Abschied aus der normalen Seelsorgetätigkeit, "weil meine körperlichen Gebrechen deutlich gemacht haben, dass ich den Aufgaben nicht mehr nachkommen kann", so schildert er seine Beweggründe im letzten Pfarrbrief.

Seine hauptamtliche Tätigkeit wird er künftig fast ausschließlich am Schreibtisch verrichten. Nach dem Umzug nach Darscheid wird er in den acht Pfarreien der dortigen Pfarreiengemeinschaft mit noch mehr Filialen bei der Feier der Gottesdienste mithelfen.

Dabei verabschiedet sich Remy mit dem Wunsch, dass die künftigen Seelsorger mit offenen Herzen und Armen aufgenommen werden. Noch weiß der Nachfolger Markus Eiden nicht genau, was ihn erwartet. "Ich denke, das es eine gute Zusammenarbeit wird", sagt er. Schließlich habe er schon viele fähige Leute kennengelernt. Bei seinen seelsorgerischen Aufgaben wird Eiden von Gemeindereferentin Patricia Alt und dem engagierten Diakon Klaus Rieth unterstützt. Eiden betreut nun neben den Gemeinden Kröv und Kinheim die Pfarreien Burg, Enkirch, Traben, Trarbach und Reil sowie die Filialen Kautenbach und Kövenig.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort