2350 Euro für "Kampf dem Herztod"

Neumagen-Dhron · Ursprünglich wollte der Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr Neumagen-Dhron nur ein Gerät kaufen. Doch dank unerwartet eifrig sprudelnder Spenden konnte er - unterstützt von Ortsgemeinde und Bürgerstiftung Bernkastel-Kues - zwei Defibrillatoren ordern, die nun einsatzbereit sind.

Neumagen-Dhron. Um die 1000 Euro pro Gerät - plus Wartungskosten - sind ein stattlicher Preis. Doch dafür können Defibrillatoren Leben retten. Umso erfreulicher ist es, dass in Neumagen-Dhron nun gleich zwei im Einsatz sind. Einer hängt im Vorraum der VR-Bank Hunsrück-Mosel, ein zweiter fährt im Kommandowagen der Stützpunktwehr Neumagen-Dhron mit, sodass alle Orte im Einsatzgebiet profitieren. Zu danken sind die kleinen Lebensretter dem Förderverein der Wehr sowie der Ortsgemeinde und der Bürgerstiftung Bernkastel-Kues (siehe Extra). Ulf Hangert, Bürgermeister der Verbandsgemeinde (VG) Bernkastel-Kues, brachte sie und das Projekt "Kampf dem Herztod" (siehe Chronologie) auf den Weg. Er setzt sich dafür ein, die handlichen Defibrillatoren möglichst flächendeckend in allen Kommunen der VG zu installieren. "Ich bin froh, dass mittlerweile in der Großregion Schule macht, was die Bürgerstiftung 2008 angeschoben hat", kommentiert er. Besonders wichtig sei das vor dem Hintergrund der rückläufigen ärztlichen Versorgung im ländlichen Raum. Bürger müssten daher bereit sein, Erste Hilfe zu leisten, und auch verstärkt in die Lage versetzt werden, helfen zu können.
Ortsbürgermeister Willi Herres weiß als Kreisfeuerwehrinspekteur um die Hemmschwelle, die gerade Ersthelfer oft zögern lässt. Die Gemeinde war daher auch auf Anhieb bereit, sich an der von der örtlichen Feuerwehr angestoßenen Initiative zu beteiligen. Um Bürgern die Nutzung der Geräte zu erleichtern, bietet die Feuerwehr mit dem DRK-Ortsverein Schulungen an. Die Wehrleute selbst sind laut Edwin Kohl, dem stellvertretenden VG-Wehrleiter, inzwischen alle fit im Umgang mit den Geräten. Laut Wehrführer Thomas Kohl wollte der Förderverein ursprünglich nur ein Gerät anschaffen. Doch dank vieler Einzelspenden wie bei Sammelaktionen bei Festen oder Erlösen wie aus dem von Günther Möhlig organisierten jährlichen Benefizkonzert Ende Dezember waren dann Anfang des Jahres unerwartet 1800 Euro in der Kasse.
Daraufhin wurde entschieden, zwei Geräte zu kaufen, die letztlich 2350 Euro kosteten. Den fehlenden Betrag teilten sich Ortsgemeinde und Bürgerstiftung, von deren Erfahrung die Wehr bei Auswahl und Pflege der Geräte profitiert.
Wer sich für eine Schulung interessiert sollte sich umgehend melden unter Telefon 06507/703239 oder E-Mail an feuerwehr.neumagen-dhron@arcor.de

Extra

Chronologie: Die ersten von inzwischen 22 Geräten in der VG wurden am 29. Januar 2008 in Bernkastel-Kues installiert: im Schulzentrum der Sporthalle und im Moselbad. Ziel ist, alle Kommunen mit mindestens einem Gerät, möglichst mit mehreren auszustatten. Finanziert wird über Zinserträge der Bürgerstiftung Bernkastel-Kues sowie Co-Finanzierungspartner wie Vereine, Feuerwehren oder Gemeinden. Ein Gerät kostet etwa 1000 Euro. Weitere Kosten fallen an für: Wandschränke für die so gut zugänglichen und geschützten Geräte, Erste-Hilfe-Sets oder für Batterien, die regelmäßig ausgetauscht werden müssen. Um Pflege und Wartung kümmert sich die Stiftung. Bürgerstiftung: Sie wurde am 13. Dezember 2005 auf Initiative von Bürgermeister Ulf Hangert gegründet. Die Gründungsmitglieder Sparkasse, VR-Banken, Flughafen Hahn, Firma Benninghoven, Heinz-Heinrich Weirauch (Bernkastel-Kues) und RWE brachten zusammen knapp 90 000 Euro in die Stiftung ein. Weitere "Zustiftungen" auch von anderen Personen sind jederzeit möglich. Vorstandsmitglieder: Vorsitzender Ulf Hangert sowie Wolfgang Pollety, Rudolf Schmitt und Leo Wächter. urs

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