24 Mitarbeiter verlieren ihren Job

ALF. Die Firma Huhtamaki in Alf, Hersteller von Kunststoff- und Hartpapierverpackungen und einer der größten Arbeitgeber im Kreis Cochem-Zell, entlässt Anfang kommenden Jahres 24 seiner Mitarbeiter.

 Bei Huhtamaki in Alf werden unter anderem Automatenbecher hergestellt. Produktionsrückgänge und weitere Rationalisierungsmaßnahmen führten jetzt zur Entlassung von 24 Beschäftigten.Foto: TV-Archiv, Brigitte Meier

Bei Huhtamaki in Alf werden unter anderem Automatenbecher hergestellt. Produktionsrückgänge und weitere Rationalisierungsmaßnahmen führten jetzt zur Entlassung von 24 Beschäftigten.Foto: TV-Archiv, Brigitte Meier

Hiobsbotschaft kurz vor Weihnachten für die Beschäftigten der Firma Huhtamaki in Alf: 24 der 480 Mitarbeiter werden entlassen. Sie erhalten Anfang Januar ihre Kündigungsschreiben. Je nach Vertrag und Dauer der Betriebsangehörigkeit werden sie im Laufe des ersten Quartals 2004 entlassen. Die Firmenleitung hatte auf einer Informationsveranstaltung am 20. November bereits die Entscheidung bekannt gegeben. Wer genau von der Entlassung betroffen ist, wird noch im Einvernehmen mit dem Betriebsrat entschieden. Es handelt sich ausschließlich um Produktionsmitarbeiter. Der Geschäftsführer von Huhtamaki Alf, Lothar Rees, sagte gegenüber dem TV , dass das Unternehmen in diesem und im kommenden Jahr "ein nicht ausgewogenes Verhältnis von Produktionsmitarbeitern im Vergleich zur Produktionsmenge" habe. Im Klartext: Die Firma hat aufgrund der allgemeinen Konsumschwäche weniger produziert. Dennoch erwartet Rees fürs kommende Jahr ein Umsatzplus von fünf Prozent. Dies sei aber vor allem dem Handelsbereich zu verdanken. Huhtamaki vertreibt nämlich auch Produkte von Schwesterfirmen, die nicht in Alf hergestellt werden. Die Produktionsminderung hatte bereits zum 1. Juni diesen Jahres erste Auswirkungen auf die Beschäftigten. Die Produktionsmitarbeiter mussten eine Arbeitszeitverkürzung von 37,5 Stunden auf 36 Stunden hinnehmen - bei entsprechender Lohnkürzung von vier Prozent. Dadurch konnten laut Helmut Buchholz, stellvertretender Betriebsratsvorsitzender, acht Beschäftigte vor der Entlassung bewahrt werden. Das 36-Stundenmodell soll im kommenden Jahr für alle Beschäftigte greifen. Eine noch weitere Reduzierung der Arbeitszeit sei aber, so Buchholz, laut Tarifvertrag nicht möglich. Laut Geschäftsführer Rees müssen nun zu Beginn des kommenden Jahres 24 Leute entlassen werden, um mit dem für 2004 vorhandenen Budget auszukommen. Ein weiterer Grund für die Kündigungen sind Rationalisierungsmaßnahmen in der Produktion. Rees: "Wie werden weiter rationalisieren müssen, um wettbewerbsfähig zu sein. Arbeit in Deutschland ist teurer als überall anderswo." Der Standort Alf sei nicht gefährdet, gerade die Entscheidung, überall dort zu automatisieren, wo jetzt noch mit der Hand gearbeitet werde, mache den Standort auch langfristig sicher, so der Geschäftsführer. Die Firma in Alf habe zwar den größten Produktionsausstoß aller Huhtamaki-Werke in Deutschland, die Rendite sei aber vergleichsweise niedrig. Die anderen deutschen Standorte des finnischen, weltweit operierenden Konzerns, zeigten, dass auch in Deutschland höhere Renditen zu erzielen seien.

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