24 Tonnen tödliche Fracht

HETZERATH/RIVENICH. (sve) Am gestrigen Donnerstag kontrollierten Kräfte der Polizei und anderer Sicherheitsbehörden im großen Stil LKW auf den A 1-Rastplätzen Hetzerath und Rivenich. Der TV war dabei.

Autobahnrastplatz Hetzerath: Rudolf Jung, Polizeikommissar, steht mit Warnweste an der Parkplatz-Einfahrt, die Stoppkelle in der Hand. Er winkt LKW von der A 1, leitet sie zu seinen Kollegen weiter. Auf dem Parkplatz stehen seit sieben Uhr 15 Beamte verschiedener Polizeiinspektionen, des Landeskriminalamts (LKA), des Zolls, des Bundesamts für Güterverkehr (BAG) sowie Soldaten der Feldjäger - der Militärpolizei der Bundeswehr. Ihr Job: Die Kontrolle von Abfall- und Gefahrguttransportern und anderen LKW. 8 Uhr: Ein polnischer LKW wird gestoppt. Die Papiere sind in Ordnung. Ein Blick in den Laderaum, das Bild wandelt sich schlagartig: 24 Tonnen Stahlstangen sind seitlich zwar mit einigen Spanngurten leicht gesichert, eine Sicherung nach vorne oder hinten fehlt jedoch. Eine Gefahr, denn bei einer Vollbremsung würde der Stahl nach vorne schnellen - eine tödliche Fracht. Die Polizisten untersagen deshalb dem Mann am Steuer die Weiterfahrt, der nach 1200 zurückgelegten Kilometern nur noch nach Trier wollte. Jetzt muss erst eine Firma aus Trier anrücken, um die Ladung zu sichern. Kurze Zeit später wird ein LKW aus Wittlich mit über zehn Tonnen Reifen gestoppt. Auch sie sind nicht ausreichend gesichert. Der Fahrer muss Material zur Ladungssicherung anliefern lassen. Der für die Verladung zuständige Arbeiter ist dabei. Ihn erwartet eine Anzeige. Der Fahrer ist - wie immer - das schwächste und letzte Glied der Kette. Er muss mit einem Bußgeld von 50 Euro und einem Punkt in Flensburg rechnen. Die Feldjäger nehmen derweil die Bundeswehrfahrzeuge ins Visier. Sie sind zu viert - inklusive zwei Motorrädern. An diesem Tag haben sie keine Beanstandungen: Die kontrollierten Fahrzeuge und Fahrer erfüllen die Anforderungen, können weiter rollen. Insgesamt wurden 225 Transportfahrzeuge überprüft, darunter 35 Abfall- und 46 Gefahrguttransporte. Beanstandet wurden 59 Fahrzeuge, davon 15 Abfalltransportfahrzeuge und 11 LKW, die mit Gefahrgut beladen waren.

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