4000 Euro für die Seele

ERDEN/MONZELFELD. Lara Jeanne Hansen wird immer auf Hilfe angewiesen sein. Lukas Degen hat dem schwerst behinderten Mädchen bereits auf vielfältige Weise geholfen.

"Gibt es etwas Schöneres als ein lächelndes Kind?", steht auf den schwarzen T-Shirts, die Lara Jeanne Hansen und Lukas Degen tragen. Im Fall des achtjährigen Mädchens aus Erden gibt es auf diese Frage sicher eine andere Antwort als "Nein": ein gesundes Kind. Lara Jeanne wird niemals gesund werden, obwohl ihre Eltern, Silvia und Wolfgang Hansen, immer noch ein Fünkchen Hoffnung haben. Doch der Sauerstoffmangel, dem das Kind bei seiner Geburt am 7. September 1996 über ein langen Zeitraum ausgesetzt war, lässt dieser Hoffnung wenig Chancen. Lara Jeanne ist gleich mehrfach schwerst behindert und muss rund um die Uhr betreut werden (der TV berichtete). Mehrere Gutachten bestätigen, dass das Mädchen gesund auf die Welt gekommen wäre, wenn die Ärztin rechtzeitig einen Kaiserschnitt vorgenommen hätte. An der Geburt beteiligtes Personal der Bensberger Klinik, die auf sanfte Geburten spezialisiert ist, ist nach Auskunft von Wolfgang Hansen auch zu Geldstrafen verurteilt worden. Die Hansens selbst haben von der Versicherung bisher keinen müden Cent an Schmerzensgeld oder Geld für die Pflege ihres Kindes gesehen. Sie sind aber optimistisch, dass die "Hinhaltetaktik" im kommenden Jahr ein Ende hat. Finanziell geht es den Hansens nicht gut. Und die Kosten werden weiter steigen. In absehbarer Zeit braucht die Familie ein behindertengerechtes Haus. Gut, dass es in solch schlechten Zeiten, die die Familie seit 1996 permanent kennt, noch Menschen gibt, die einfach nur helfen wollen.Alle 500 T-Shirts fanden Abnehmer

Es war wie eine Fügung des Schicksals, dass Lukas Degen, der in diesen Tagen sein Freiwilliges Soziales Jahr im Integrativen Kindergarten auf dem Kueser Plateau beendet, und Lara Jeanne, die dort betreut wurde, zusammenkamen. Der 16-jährige wurde zur Bezugsperson für Lara Jeanne und kümmerte sich rührend um sie. Und er tat noch mehr. Lukas Degen entwarf besagtes T-Shirt mit besagter Aufschrift (der TV berichtete). Alle 500 Hemden gingen weg. Nach Abzug der Kosten für Material und Druck blieben 2700 Euro übrig. Durch großzügige Spenden, unter anderem bei der Gewerbeschau in Degens Heimatort Monzelfeld, kamen weitere 1300 Euro hinzu. Die 4000 Euro ermöglichen Lara Jeanne derzeit eine zweiwöchige Behandlung in einer Spezialklinik in Bad Krozingen (Südbaden). "Ohne das Geld wäre das nicht möglich gewesen", sagt Wolfgang Hansen. "Wir haben sehr viel Böses erlebt. Deshalb tut es meiner Seele sehr gut, dass es noch eine solche Hilfsbereitschaft gibt", ergänzt Ehefrau Silvia. Wenn Lukas Degen sich mit Lara Jeanne beschäftigt, huscht ein Lächeln über das Gesicht des Kindes, das nun zur Rosenbergschule wechselt. So schlimm es das Schicksal auch mit den Hansens meint. In solchen Momenten zählt doch nur ein Satz: "Gibt es etwas Schöneres als ein lächelndes Kind?"

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