50 000 Euro im Topf

BERNKASTEL-KUES. Der Charakter der Dörfer soll erhalten bleiben. Die Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues hält deshalb Fördermittel bereit. Sie zielen auf Leute, die lieber alte Bausubstanz sanieren, als sich in Neubaugebieten anzusiedeln.

Die Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues stellt im Jahr 2007 50 000 Euro zur Verbesserung der Wohnqualität im Rahmen der Dorferneuerung zur Verfügung. Gefördert wird die Schaffung beziehungsweise Werterhaltung von Wohnraum in Ortskernen. Voraussetzung: Das Gebäude, das erworben beziehungsweise umgenutzt wird, muss vor 1950 errichtet sein und vor Erwerb beziehungsweise Umnutzung leer stehen. Das Investitionsvolumen (Kauf, Sanierung) muss sich pro Objekt auf mindestens 50 000 Euro belaufen. Werden die Voraussetzungen erfüllt, zahlt die VG dem Eigentümer über fünf Jahre jeweils 1000 Euro (maximal also 5000 Euro). Mit der Förderung sollen Leute ermuntert werden, Bausubstanz in Ortskernen zu erwerben. Es geht darum, den Charakter der Dörfer zu bewahren und dem Ausdünnen der Ortskerne entgegen zu wirken. Niemand ist allerdings so blauäugig zu glauben, dass damit die Schaffung von Neubaugebieten verhindert wird. Das Programm ist erst einmal auf fünf Jahre angelegt. In den Genuss der vollen Förderung kommt aber auch, wer erst in zwei, drei, vier oder fünf Jahren einen Antrag stellt. Alle Fraktionen des Verbandsgemeinderates begrüßen dieses Projekt. Die SPD verweigerte trotzdem ihre Zustimmung. Zu viele Fragen seien noch offen, sagte Reinhard Grasnick. Es sei noch nicht klar, wie das Antragsformular aussehe, wer die Antrage bearbeite und wer für die Überprüfung der Projekte zuständig sei. Außerdem, so Grasnick, sollten sich erst einmal die Ortsgemeinderäte damit befassen. Deshalb schlug er vor, das Projekt erst 2008 starten zu lassen. Heiner Nilles, Büroleiter der VG-Verwaltung, geht davon aus, dass die Umsetzung kein großes Problem darstellt. Er werde einen Vordruck entwerfen, der ohne viel Aufwand ausgefüllt werden könne. Abgewickelt werden die eingehenden Anträge nach seiner Auskunft in der Bauverwaltung. Finanziell noch interessanter werden kann das Projekt, wenn sich die Investoren nach weiteren Quellen umschauen. So hält auch der Kreis Bernkastel-Wittlich Dorferneuerungsmittel bereit. Aus der Mitte des Rates kam der Wunsch, dass Interessenten auf die weiteren Fördermöglichkeiten - auch auf dem Energiesparsektor - aufmerksam gemacht werden.

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