"Die Anziehungskraft war groß", erzählt Gertrud mit einem Lächeln im Gesicht, und: "Aus Freundschaft wurde Liebe." Die 87jährige Gertrud und der 90jährige Gotthard Höhnen waren Nachbarskinder, die sich jeden Tag gesehen haben. Nun liegen sechs Jahrzehnte Ehe hinter den beiden, die am 18. November 1943 standesamtlich und am 22. November 1943 kirchlich getraut wurden. Seinerzeit musste der junge Gotthard in den Krieg, es war eine "Kriegshochzeit". Die Papiere waren besorgt, während seiner drei Tage Kriegsurlaub wurden sie getraut. "Bereut habe ich das noch nie", schwärmt die lebensfrohe Frau: "Ich würde es wieder so machen." "Ich auch", pflichtet Gotthard Höhnen seiner Gattin bei. Das Ehepaar hatte immer Weinberge und lange Zeit auch Landwirtschaft. Beide führen noch heute ihren eigenen Haushalt. Die täglichen Hausarbeiten sind für Gertrud Höhnen sehr geschätzte Aufgaben und halten sie rege. Das gemeinsame Glas Wein zum Mittagessen hält die beiden jung. Eigentlich ist das Rezept der langen Ehe ganz einfach. "Man darf nicht sterben", sagt sie schmunzelnd", und ergänzt etwas ernster: "Man muss sich immer vertragen." Das Jubelpaar freut sich über die bevorstehenden geselligen Feierstunden im Kreis der Verwandtschaft und Nachbarschaft.