69 Dienstfahrten in einem Jahr

50 000 Euro mehr als geplant hat Sylvia Westermann, die ehemalige Leiterin des Mosel-Gäste-Zentrums in Bernkastel-Kues, im Jahr 2007 ausgegeben. So etwas soll sich in Zukunft nicht mehr wiederholen.

Bernkastel-Kues. (cb) 78 000 Euro standen der damaligen Leiterin des Mosel-Gäste-Zentrums (MGZ) Bernkastel-Kues laut Haushaltsansatz im Jahr 2007 zur Verfügung. Das Budget beinhaltet unter anderem die Werbekosten. Ausgegeben hat Sylvia Westermann aber etwa 50 000 Euro mehr. Diese Zahl stieß den Mitgliedern des Rechnungsprüfungsausschusses sauer auf. Schon 2006 seien Mehrausgaben beanstandet worden, sagte Gerhard Henkel (CDU), Vorsitzender des Ausschusses, in der Stadtrats-Sitzung. Deshalb sei über eine Haushaltssperre nachzudenken, die greife, wenn der Etat ausgeschöpft sei.

Abgerechnet worden seien alleine 69 Dienstfahrten. Nicht alle seien genehmigt gewesen. "Damit war Sylvia Westermann bei etwa 210 Tagen Dienst pro Jahr 100 Tage nicht anwesend", monierte Bernd Gelz (SPD). Das sei kein guter Schnitt für die Leiterin der Tourismuszentrale einer Stadt wie Bernkastel-Kues.

Er habe Sylvia Westermann mehrfach darauf hingewiesen, dass eine solche Ausgabenpolitik nicht in Ordnung sei, sagte Stadtbürgermeister Wolfgang Port (CDU). Robert Wies (FDP) nahm Port in die Pflicht: "Dienstreisen sind vom Bürgermeister zu genehmigen", sagte er. Er habe dies getan, sagte Port. Immer sei das aber nicht möglich gewesen, weil Sylvia Westermann auch in verschiedenen Ausschüssen mitgearbeitet habe.

Für 2008 sehe es beim Etat ähnlich düster aus, räumte Port ein. Jörg Lautwein, der seit Oktober die Leitung des MGZ innehabe, könne praktisch kein Geld mehr ausgeben, sagte Port. Er glaube, dass Lautwein mehr Sorgfalt auf die Vorgaben legen werde. In Zukunft soll die Verwaltung vierteljährlich mitteilen, wie sich der Etat gestaltet.

Überzogen wird, allerdings aus anderen Gründen, jährlich auch der Etat für das Weinfest. 2007 waren es 25 000 Euro mehr. Veranschlagt waren 67 000 Euro. Eine Konsequenz könnte der Rat selbst ziehen. "Den Haushaltsplan höher ansetzen", sagte Bernd Gelz.

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