700 Jahre alte steinerne Zeugen

WITTLICH. Wenn es um Wittlichs Geschichte geht, ist "Chronist" Willi Waxweiler dabei. So hat er auch entdeckt, dass im Zuge der Bauarbeiten in der Himmeroder Straße Mitte der Woche 700 Jahre alte Zeitzeugen zu entdecken waren.

"Sehen Sie, hier sind die Reste der Stadtbefestigung, die zum früheren Himmeroder Tor gehören", sagt Willi Waxweiler. Er steht am Rand einer Grube in der Himmeroder Straße und zeigt auf die einen knappen halben Meter unter der Straße freigelegten und für Laien unspektakulären Mauersteine im Untergrund. Dass es sich dabei nicht um irgendwelche Steine handelt, war dem Wittlicher schnell klar: "Das ist ein Teil der linken Stadtmauer der Ausfahrt über den früheren Stadtgraben vor dem Himmeroder Tor." Das Zeitzeugnis liegt vor dem ehemaligen "Eifeler Hof". Willi Waxweiler wäre kein Chronist, hätte er dazu nicht historische Quellen parat. Neben diversen alten Plänen zückt er auch eine Annonce aus dem Jahre 1863, um zu belegen, wie damals noch das Tor eine wichtige Lokalität für die Wittlicher war. So warb vor über 100 Jahren ein Nikolaus Mack: "Hiermit die ergebene Anzeige, dass ich in dem Garten des Herrn Carl Theodor Bier an dem Hemmerather-Thore, täglich, bei jeder Witterung, Photographien aufnehme." Immerhin 700 Jahre prägte die Stadtbefestigung das Bild Wittlichs. Willi Waxweiler erinnert daran: "Wittlich durfte sich nach der Verleihung der Stadtrechte im Jahre 1291 auch mit einer Mauer umgeben. Sie schützte auf einer Länge von 1400 Metern das alte Wittlich. Drei Stadttore in der Stadtbefestigung waren die Ein- und Ausgänge der Stadt: Das Burg-, das Trierer- und das Himmeroder Tor." Wie Ulrich Jacoby, Pressesprecher der Stadt bestätigt, wurde die Lage des Fundes eingemessen und festgehalten.

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