Ab Traben-Trarbach ins 17. Bundesland

170 Gäste saßen im imaginären Airbus A 380 und reisten gemeinsam mit Anke Brausch und Claudia Thiel nach Mallorca. Mit ihrem subtilen Humor begeisterten "Die Weibsbilder" im Alten Casino im Traben-Trarbach.

Traben-Trarbach. (mü) "Die sprechen uns aus der Seele", sind sich die vier Frauen vom Klausener Club der anonymen Fans der "Weibsbilder" einig. "Toll, wie die beiden den Nagel auf den Kopf treffen".Die beiden sind Anke Brausch und Claudia Thiel. Vor gut einem dutzend Jahren haben sie sich als kongeniale Partner gefunden und vagabundieren seitdem mit ihrem Comedyprogramm durch Deutschland. "Ich solvent, liquide und von aparter Schönheit", pries sich Claudia Thiel im zu eng geratenen Saftschubsengewand an. Offensichtlich ist sie auf der Suche nach jemandem, mit dem sie den Rest des Lebens teilen kann. "Mit dem möchtest du auf dem Grabstein stehen", ist dabei ihr erklärtes Ziel. Die meisten Lacher ernten "Die Weibsbilder" bei Männerthemen. Dabei seien es doch die Frauen, die den armen Jungs das Leben zur Hölle machen. "Sie müssen sich mal die Mühe machen, in die Psyche einen Mannes zu sehen", empfahl Anke Brausch. "Gut, da gibt es nicht wirklich viel zu sehen", schwächte sie sogleich wieder ab. Konsequent und mit Niveau hauchten sie diversen Figuren Leben ein. Im neckischen Arbeitskittel mit adretten Melkstiefeln mimte Claudia Thiel die raue Eifelschönheit Christel Müller aus Kalenborn-Scheuern, die die Reise in einem Kreuzworträtsel gewonnen hat, während Anke Brausch, alias Tine, Wahlkampf für die Rosa Partei machte und die Abschaffung der Politiker forderte. "Was die Politiker zusammen nicht machen, das schaffe ich allein!", frozzelte sie.Pointiert brachten sie ihren Humor ans Volk. Dabei sind Politik, Schönheit, Männer oder Kinder dankbare Themen der selbstbewussten Frauen, die sie charmant und bissig ans wohl geneigte Publikum bringen. "Eigentlich müsste ich als Mann den Eintritt zurück bekommen", fordert Heinz Stadtfeld aus Kröv, schließlich empfindet er sich als Mittel zum Zweck. "Aber das schmälert nicht deren Leistung", lobt er. Gut 170 Gäste fanden den Weg in das Alte Casino nach Trarbach. "Ich wusste vorher, auf was ich mich einlasse", sagte Gottfried Schumacher aus Traben-Trarbach, "und finde den feinsinnigen Humor klasse". "Wenn es ihnen heute nicht gefallen hat, verschenken sie doch für unseren nächsten Auftritt einfach Karten an Leute, die sie nicht mögen", empfahl Claudia Thiel. Diese Sorge jedoch ist unbegründet, denn mit anhaltendem Applaus bedankten sich die Zuschauer für den fast dreistündigen Angriff auf die Lachmuskeln.

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