Ab nach Singapur

Oberfell · Es war anstrengend, aber auch spannend, lautet das Fazit der neuen Deutschen Weinkönigin Sonja Christ aus Oberfell nach den ersten zehn Tagen in ihrem Amt. An den Medienrummel hat sie sich noch nicht gewöhnt.

 Die neue Deutsche Weinkönigin Sonja Christ aus Oberfell ist trotz des Medienrummels in der vergangenen Woche auf dem Boden geblieben. Am Wochenende stand sie im Wingert an der Mosel und half bei der Lese im Weinberg ihrer Eltern. Foto: Janina Hecht

Die neue Deutsche Weinkönigin Sonja Christ aus Oberfell ist trotz des Medienrummels in der vergangenen Woche auf dem Boden geblieben. Am Wochenende stand sie im Wingert an der Mosel und half bei der Lese im Weinberg ihrer Eltern. Foto: Janina Hecht

Seit gut einer Woche ist Sonja Christ Deutsche Weinkönigin. So richtig fassen kann sie es immer noch nicht. Ihre Bilanz nach den ersten zehn Tagen: Es war anstrengend, aber auch spannend.

Es folgte ein Termin auf den nächsten, sie war in der ersten Woche nach der Wahl ständig unterwegs. Mit einem Schlag stand die 25-Jährige im Zentrum des Medieninteresses. Von einer Freundin habe sie sogar eine SMS mit dem Inhalt "Du bist in der Bunten, du bist ein Promi" bekommen, erzählt Christ lachend.

Wildfremde Menschen erkennen sie auf der Straße



Und plötzlich wird sie von wildfremden Menschen auf der Straße erkannt oder nach Autogrammkarten gefragt. Aber sie glaubt auch, dass sich der Rummel um ihre Person bald legen und dass es dann mehr um das gehen wird, wofür sie eigentlich steht: den deutschen Wein.

Mit Wein ist Sonja Christ von Kindesbeinen vertraut. Ihre Eltern besitzen zwischen Oberfell und Niederfell an der Mosel einen Weinberg, im vergangenen Jahr wurde sie zur Mosel-Weinkönigin gewählt. Ein Spaziergang sei die Wahl zur Deutschen Weinkönigin dennoch nicht gewesen. "Bei der Fachbefragung in Heilbronn war ich sehr aufgeregt", sagt sie. Sonja Christ hat sich in Gesprächen mit Winzern und Fachleuten auf die Fragerunde vorbereitet. "Aber alle Kandidatinnen waren Fachfrauen", sagt sie. Doch von Konkurrenzdenken keine Spur: Das Verhältnis unter den Anwärterinnen sei gut gewesen, erzählt Christ.

Für sie persönlich sei es schwierig gewesen abzuschätzen, wie die 80-köpfige Jury entscheiden würde. "Ich war total überrascht, dass ich zur Weinkönigin gewählt worden bin. Damit hatte ich gar nicht gerechnet", sagt sie. Sie habe erst mal mit dem Kopf geschüttelt, und ihr seien in dem Moment viele Gedanken durch den Kopf geschossen. "Zum Beispiel, wie es auf der Arbeit weitergeht", erinnert sie sich. Neben den ganzen Medienterminen in der vergangenen Woche und ihrem ersten großen Auftritt auf dem Weinlesefest in Neustadt an der Weinstraße musste Christ auch noch ihr "normales" Leben organisieren. Für ihre Stelle bei der Weinfachzeitschrift "Selection", bei der sie für die Organisation von Verkostungen zuständig ist, musste ganz schnell Ersatz gesucht werden. "Und auch die Arbeit konnte nicht liegen bleiben, deshalb musste ich zwischendrin noch ins Büro fahren", sagt sie.

Am Wochenende hat sie im elterlichen Weinberg bei der Lese mitgeholfen. "Das macht mir Spaß, ich bin gerne an der frischen Luft", meint Christ. Danach will sie auf den ganzen Korb voller Karten und Gratulationsbriefe sowie die rund 150 E-Mails antworten, die sie nach ihrer Krönung erreicht haben.

Doch jetzt muss die neue Deutsche Weinkönigin erst mal in Singapur auf einer dreitägigen Weinmesse den deutschen Wein vertreten.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort