Abgespeckter Wahlkampf

TRABEN-TRARBACH. Mit gemischten Gefühlen schauen die Stadtratsfraktionen auf den Wahltermin 7. November. Sie befürchten eine geringe Wahlbeteiligung. Weil die Parteikassen nach der Wahl vom 13. Juni so gut wie leer sind, wird es nur einen abgespeckten Wahlkampf geben.

Keiner freut sich auf den 7. November. Keiner hat die Wiederholung der Stadtratswahl gewünscht. Jetzt gilt es, das beste daraus zu machen. So ist kurz die Gemütslage der Parteien und Wählergruppen beschrieben, die im Stadtrat um die Sitze konkurrieren. Noch sechs Wochen sind es bis zur Wahl, und ihr Ausgang ist völlig ungewiss. Die größte Sorge aller: Die Wählerinnen und Wähler haben kein Interesse, noch einmal ihre Stimme abzugeben. Harald Weber, SPD-Fraktionssprecher: "Die Wahlbeteiligung am 13. Juni war mit etwas über 50 Prozent schon sehr gering, es wäre schlimm, wenn die Wahlbeteiligung am 7. November noch geringer ausfallen wird."Verwaltung soll Bürger aufklären

Weber hält es für sehr wichtig, die Bürgerinnen und Bürger zur Stimmabgabe zu motivieren, "damit der Stadtrat auch auf ein breiter Basis steht". Weber bedauert, dass die Verwaltung bislang nicht an die Öffentlichkeit gegangen ist, um die Bürger über die Umstände der ungültigen Wahl aufzuklären. Gleichzeitig müsse die Verwaltung als neutrale Stelle die Bürger in einem Aufruf dazu animieren, ihr Wahlrecht in Anspruch zu nehmen. Weber: "Egal wie die Wahl ausgeht, aber bei einer möglichen Wahlbeteiligung von nur 30 oder 35 Prozent kann sich niemand freuen." Derweil kündigen die SPD, die FDP und die FWG an, aus Geldmangel nur einen "abgespeckten" Wahlkampf führen zu können. SPD-Vorsitzender Weber: "Wir können aus finanziellen Gründen nur ein bisschen Wahlkampf machen. Wir werden versuchen, vielleicht noch einen bekannten SPD-Politiker nach Traben-Trarbach zu bekommen.""Finanziell verausgabt"

Auch die FWG wird nach Auskunft ihres Fraktionssprechers Rudolf Brixius vor der Wahl am 7. November "nochmal bisschen was machen". Allerdings habe man sich vor der Kommunalwahl am 13. Juni bereits finanziell verausgabt. Brixius: "Wenn überhaupt nichts gemacht wird, geht kaum jemand zur Wahl. Das wäre das Schlimmste." Die FDP will nach Auskunft ihrer Vorsitzenden Monika Boor-Caspari erst einmal die Stadtratssitzung am kommenden Dienstag abwarten, um dann über eine endgültige Strategie zu beraten. Die finanziellen Mittel seien drei Monate nach der Kommunalwahl verständlicherweise sehr bescheiden. Boor-Caspari: "Keine der Parteien wollte diese Neuwahl, aber es ist nun mal so." Die CDU-Fraktionssprecherin Jutta Schneider wollte gegenüber dem Trierischen Volksfreund keine Stellungnahme abgeben. Es sei auch noch nicht ganz klar, wie man vorgehen wolle.

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