Abwasserbeseitigung wird teurer

NEUMAGEN-DHRON. Mit Defiziten von jeweils fast 64 000 Euro schließen Wasser- und Abwasserwerk der VG Neumagen-Dhron das Jahr 2003 ab. Ein Sparpotenzial ist nur dann gegeben, wenn die Wirtschaftsprüfer weniger Arbeit haben.

Mit Defiziten schließen Abwasser- und Wasserwerk der Verbandsgemeinde Neumagen-Dhron das Wirtschaftsjahr 2003 ab. Die Bewertung fällt aber unterschiedlich aus. Während sich die Situation beim Abwasserwerk als "nicht besonders gut" (Werkleiter Alois Koster) darstellt, sind beim Wasserwerk noch Rücklagen in Millionenhöhe vorhanden. Der Jahresverlust beim Abwasserwerk beträgt 63 727 Euro. Er liegt damit zwar 150 000 Euro unter dem Ergebnis aus dem Jahr 2002. "Dies ist aber ausschließlich auf die zum 1. Januar 2003 vorgenommene Gebührenerhöhung zurückzuführen", erläuterte Koster in der Sitzung des VG-Rates. Auch für 2004 und 2005 seien Verluste von jeweils zwischen 50 000 und 60 000 Euro zu erwarten. Deshalb sei eine weitere Erhöhung der Abwassergebühren zum 1. Januar 2006 unumgänglich. Die Höhe der neuen Gebühren stehe aber noch nicht fest. Es sei vorgeschrieben, dass ab dem Jahre 2006 die Gebühren die Kosten decken müssen. Koster: "Wir können uns also kein Defizit mehr leisten." Wesentlich besser sieht es beim Wasser aus, obwohl auch dort 2003 ein Verlust von 63 781 Euro zu verzeichnen war. Ein Jahr vorher gab es noch einen Gewinn von knapp 7700 Euro. Zurückzuführen ist dies auf den Wegfall einer Entschädigung, die im Zuge der Moselkanalisierung über lange Jahre gewährt wurde. Alleine die Eigenkapital-Ausstattung liege aber bei 1,5 Millionen Euro. Sie speise sich unter anderem aus dieser Entschädigung, sagte Alois Koster. Eine Gebührenerhöhung sei deshalb nicht notwendig. Bei den Kosten für das teure Nass liege die VG im Kreisdurchschnitt sowieso im unteren Bereich. Beim Abwasser sei aber das Gegenteil der Fall. Der VG-Rat machte sich auf die Suche nach Sparpotenzialen. Ein schwerer Weg angesichts steigender Energiekosten. Kopfschütteln rief bei den Ratsmitgliedern die Summe hervor, die die beauftragten Wirtschaftsprüfer bekommen: 20 000 Euro für beide Werke. Die Ratsmitglieder mussten sich allerdings sagen lassen, dass diese Arbeit zwingend von Wirtschaftsprüfern gemacht werden muss und nach Tagessätzen abgerechnet wird. Die einzige Chance auf Kostensenkung: "Wir müssen bei diesen Prüfungen besser vorbereitet sein und möglichst alle Unterlagen vorliegen haben. Ziel muss es sein, die Wirtschaftsprüfer so schnell wie möglich wieder aus dem Haus zu haben", sagte Koster. Daran arbeite die Verwaltung auch. Im Zusammenhang mit der Abwasser- kam auch wieder die Problematik mit den Trübstoffen hoch, die im Herbst beim Keltern entstehen und von manchen Winzern einfach in die Kanalisation geleitet werden. Solche Fälle gab es im vergangenen Jahr besonders in Trittenheim. Es sei aber nicht leicht, den Verursacher ausfindig zu machen, sagte Alois Koster. "Wenn wir einen bekommen, hat er ein Strafverfahren am Hals", kündigte Bürgermeister Hans Werner Schmitt ein hartes Vorgehen an.

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