Alle Straßen führen...in den Verkehrsplan

WITTLICH. Kleines Thema sind die Kreisel, großes Thema ist die B 50 neu. Gemeinsam ist beiden das Thema Verkehr der Zukunft und das wird in Wittlich von einer Projektgruppe "Verkehrsentwicklungsplanung" betreut.

 Ampeln zu Kreiseln? Auch dieses Themas wird sich die Projektgruppe annehmen.Foto: TV-Archiv/Sonja Sünnen

Ampeln zu Kreiseln? Auch dieses Themas wird sich die Projektgruppe annehmen.Foto: TV-Archiv/Sonja Sünnen

Straßenfallen nicht vom Himmel, Fördergelder ebenfalls nicht. Deshalbfragt die Stadtverwaltung, vereinfacht gesagt, jetzt: Wie sollund kann eine Karte von Wittlich und Umgebung in der Zukunfteinmal aussehen? Akzente für langfristige Planung setzen

Um hier nicht von Entwicklungen "überrollt" zu werden wie der Autofahrer, der plötzlich im Stau steht, gibt es nun eine Projektgruppe "Verkehrsentwicklungsplan", kurz VEP. Sie soll unter anderem folgende Aufgaben haben:

Ermittlung und Zusammenstellung von Problembereichen der Verkehrslenkung und Ver-kehrsführung im gesamten Stadtbereich

Erarbeitung von Lösungsvorschlägen für die jeweiligen Entscheidungen/ Baulastträger

kooperative Zusammenarbeit und Abstimmung der Vorschläge mit allen fachlich Betei-ligten

Ermittlung der überschläglichen Kosten der einzelnen Projekte

Aufstellung einer Prioritätenliste unter Berücksichtigung der Planungs- und Durchführungsabsichten der jeweiligen Baulastträger

In der Vergangenheit haben, so ist in der von der Stadt dokumentierten Ausgangssituation zu lesen, sozusagen irgendwann geschaffene Tatsachen - von der A1 bis hin zur Bahnlinie Wittlich-Daun - eine solche langfristige Planung erschwert: "Die heute vorhandene Verkehrsinfrastruktur ist somit nicht aufgrund einer langfristigen konzeptionellen Planung entstanden, sondern Produkt einer schrittweisen Entwicklung, deren Verlauf so nicht vorhersehbar gewesen ist."

Dagegen sind jetzt die Weichen für die Zukunft erkennbar: "Der Bau der A 60, (…) sowie der geplante Bau der B 50 neu mit Anbindung an den Flughafen Hahn und das Wirtschaftszentrum Rhein/Main haben und werden weitere Firmenansiedlungen nach sich ziehen und wiederum gravierende Änderungen der Verkehrsströme in der Wittlicher Senke bewirken. Weitere einschneidende Veränderungen der Verkehrsströme wird zum Beispiel der Neubau von L52, L53 (Umgehung Wengerohr) insbesondere im Bereich des zentralen Omnibusbahnhofes und des Parkplatzes Oberstadt nach sich ziehen."

Hier gelte es nun, schon im Vorfeld zu reagieren: "Um den jetzigen wie auch den künftigen Veränderungen wirksam begegnen zu können, ist es zwingend geboten, die genannten Verkehrsprobleme aufzuzeigen und einen Verkehrsentwicklungsplan zu erarbeiten, der unabdingbare Voraussetzung dafür ist, die verschiedenen Baulastträger von der Notwendigkeit der Umsetzung von Maßnahmen zu überzeugen."

Ziele der VEB sollen unter anderem sein, einen leistungsfähigen Verkehrsfluss zu gewährleisten, die Erreichbarkeit Wittlichs zu sichern und zu verbessern, das heißt auch Knotenpunkte zu entlasten und dabei eine Art Vorrang-Liste von Projekten zu erarbeiten, "um die kurzfristige Umsetzung finanziell und rechtlich realisierbarer Maßnahmen zu ermöglichen".

Am Anfang steht dabei das Sammeln aller notwendigen Informationen von den bereits laufenden Planungen über Verkehrszahlen und Prognosen bis hin zur Finanzsituation der Baulastträger.

Ende des Jahres soll die Planung fertig sein

Die fünf Mitglieder des Projektteams, Karl Daus, Heribert Lorscheider, Thomas Eldagsen, Georg Daufenbach und Gerd Claer, können jetzt Gas geben. dabei sind sie sozusagen als Team im Rennen, wobei hier naturgemäß nicht die Schnelligkeit sondern die Qualität der Arbeit im Vordergrund stehen soll: "Unabdingbare Voraussetzung einer zielführenden Projektgruppenarbeit sind Kommunikations- und Konsensfähigkeit aller Mitglieder der Projektgruppe", heißt es in der Beschreibung des Projektes, das auch externe Berater mit ins Boot nimmt: Vertreter Stadtmarketing / Initiativgruppe Verkehr, Vertreter des Landesbetriebes Straßen und Verkehr, der Polizeiinspektion, der Wittlicher Ingenieurbüros und der IHK.

Die Uhr läuft: Nach einem Zwischenbericht, der Mitte September erwartet wird, wird mit Ergebnissen bis Mitte Dezember diesen Jahres gerechnet. Dann soll die Verkehrsentwicklungsplanung vorliegen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort