Alles im grünen Bereich

WITTLICH. Großkontrolle vor dem Bahnhof Wengerohr: Die Polizei untersuchte Linienbusse auf ihre Sicherheit. Die Beamten waren sehr zufrieden mit dem Ergebnis ihrer Untersuchungen: Alles im grünen Bereich.

Nichts auf der Welt ist perfekt, und so fanden auch die sieben Polizisten mit ihrer weiblichen Kollegin, die am Mittwoch zur Großkontrolle von Bussen geschritten waren, hier und da kleine Mängel vor: Mal fehlte die Batterie in der für Busse vorgeschriebenen Handlampe, mal fehlte ein Hämmerchen am Notausgang, mit dem im Notfall die Scheibe eingeschlagen werden kann. Bei einem Bus fehlte die Plakette der Abgassonderuntersuchung - da der Bus erst wenige Tage zuvor durch den TÜV gegangen war, glaubten die Beamten der Vermutung des Busfahrers, die Plakette sei wohl schlicht vergessen worden. Ein Busfahrer hatte sich nicht an die Geschwindigkeitsbeschränkung auf Landstraßen gehalten. Die Tachoscheibe brachte es an den Tag. All diese Beobachtungen laufen jedoch keinesfalls unter "gravierende Mängel". So soll es sein, und darum behielten auch alle Beteiligten, ob Polizisten oder Busfahrer, ruhig Blut. So selbstverständlich ist das nicht, zumindest nicht von Seiten der Busfahrer. Da fahren sie, nichts Böses ahnend, in den Busbahnhof ein und sehen sich einer Phalanx von acht Polizisten gegenüber. "Guten Tag, Fahrzeugkontrolle, darf ich bitte Ihren Führerschein sehen?", fragt äußerst freundlich der erste, während der zweite bereits den Feuerlöscher untersucht, der dritte das Profil der Reifen kontrolliert, und ein vierter die Hämmerchen sucht, die per Gesetz an jedem Notausgang greifbar angebracht sein müssen, um im Notfall die Scheibe einschlagen zu können.Alle drei Monate zum TÜV

Die fehlen in den meisten Bussen, seit es die Kontrollen gibt, weiß Günter Scalla zu berichten. Er ist der Leiter des in Wittlich untergebrachten Schwerlastverkehr-Kontrolltrupps. Die Kollegen der Wittlicher Polizeidirektion hatten diesen Trupp, dessen Zuständigkeitsbereich von Birkenfeld über Idar-Oberstein, Daun, Prüm bis Saarburg und Zell reicht, zu Hilfe gerufen. Schließlich sind es speziell ausgebildete Fachleute. Scallas Erfahrung bestätigt sich bei dieser Kontrolle: Technisch sind die meisten Linienbusse in Ordnung. Alle drei Monate müssen sie zum TÜV, da kann nicht viel an Mängeln auflaufen. Das Grundproblem, dass Schüler häufig mit den alten Bussen befördert werden, beobachten die Polizisten an diesem Tag nicht. Es handelt sich ausschließlich um Linienbusse, mit denen auch erwachsene Fahrgäste befördert werden, die technischen Eckdaten stimmen, und auch die Fahrer sind "tip-topp": Kein einziger Aushilfsfahrer dabei, sondern Fahrer in Festanstellung, die ihr Handwerk beherrschen. Für Raimund Pöhland, der bereits einige Jahre in Berlin Busse fuhr, war dies überhaupt die erste Kontrolle seines Lebens. Dennoch: Aufregung Fehlanzeige. Er war sich sicher, dass sein Bus in Ordnung ist. Auch sein Kollege Hans-Peter Zengerle zeigte sich nicht eben überrascht ob des guten Ergebnisses der Kontrolle. "Alle Hämmerchen da", lobte Polizeioberkommissar Thomas Weiler. "Tja, der Bus ist ja auch oft genug in der Werkstatt!", lachte Zengerle, und ließ den Motor an. 12.18 Uhr, die Fahrt konnte pünktlich weitergehen. An sämtlichen Schulen der Stadt warteten schließlich noch ungezählte Mädchen und Jungs auf ihn und seine Kollegen.

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