Als die Kugeln fliegen lernten

Seit zehn Jahren geht es auf dem Boule-Platz am Trabener Moselufer rund. Allwöchentlich rollen und fliegen die Kugeln jeweils am Samstag, Montag und Mittwoch, wenn sich die Spieler der Stadt treffen. Die Gründung der Boule-Abteilung des VfL 1861 im Jahr 1998 wurde jetzt mit Gästen aus Wittlich, Morbach, Erden und aus dem luxemburgischen Echternach und Steinheim kräftig gefeiert.

 Seit zehn Jahren gibt es den Boule-Platz am Trabener Moselufer. Das wurde mit Spielern aus Erden, Wittlich, Morbach und Luxemburg gefeiert. TV-Foto: Gerda Knorrn-Belitz

Seit zehn Jahren gibt es den Boule-Platz am Trabener Moselufer. Das wurde mit Spielern aus Erden, Wittlich, Morbach und Luxemburg gefeiert. TV-Foto: Gerda Knorrn-Belitz

Traben-Trarbach. Auf ein Turnier wurde anlässlich des Jubiläums verzichtet. Lockere Spiele, ein Gläschen Wein mit Speckkuchen und ein vergnüglicher Gedankenaustausch standen im Mittelpunkt an diesem sonnigen Herbsttag. "Die Traben-Trarbacher Boule-Abteilung wird jetzt immer mit Fanny in Verbindung gebracht", erzählt Hermann Bohrmann schmunzelnd.

Für viel Wirbel hatte die Entfernung des Sandstein-Popos unter der Linde am Boule-Platz im vergangenen Jahr gesorgt (der TV berichtete). In Unkenntnis der fast 100 Jahre alten Tradition, dass Boule-Spieler, die keinen einzigen Punkt erzielt haben, dem Hinterteil ein Küsschen geben müssen, hatte sich ein Bürger bei der Stadt über das nackte Gesäß beschwert. Daraufhin wurde Fannys Popo kurzerhand entfernt, was zu regem Protest der Boule-Spieler führte. Fernsehen, Rundfunk und auch überregionale Zeitungen berichteten über die Posse aus dem Moselstädtchen, und Fanny kehrte wenige Wochen später an ihren angestammten Platz zurück. "Gut, dass sie wieder da ist. Es ist toll von den Traben-Trarbacher Boule-Spielern, dass sie sich durchgesetzt haben", merkt Hanspitt Weiler aus Trier an. "Wir sind schließlich alle heute gekommen, um Fanny zu unterstützen", sagt er lachend.

Auf dem malerisch am Fluss gelegenen, fünf mal 15 Meter großen "Spielplatz" fliegen indessen die Stahlkugeln, die um die 700 Gramm wiegen und einen Durchmesser von sieben Zentimetern haben.

Vor zehn Jahren wurde zunächst auf einem Wiesenstück am Moselufer gespielt. Im Jahr 2000 konnte der neue Platz angelegt werden, finanziert aus Mitteln des VfL und durch Zuschüsse und Spenden. Seitdem wird sommers wie winters dreimal in der Woche jeweils ab 14 Uhr gespielt.

"Im Hotel Anker haben wir Kugeln deponiert, damit auch Gäste mitmachen können", sagt Dietmar Bitsch und ergänzt: "Die sind uns immer willkommen".

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