Alt, leer, marode: Was tun mit den Häusern?

TRABEN-TRARBACH. Die Stadt Traben-Trarbach ist reich an bestens erhaltenen historischen Gebäuden aus der Jugendstilzeit. Aber es gibt auch einige "Schandflecken". Heruntergekommene oder leer stehende Häuser, die das optische Bild der Stadt trüben. Der TV hat vier solcher Objekte unter die Lupe genommen.

EHEMALIGES POSTGEBÄUDE IN TRABEN: Das historische und stadtbildprägende Gebäude am Brückenkopf in Traben wurde bis Dezember 2004 von der Deutschen Post genutzt. Am 2. April 2005 kam das etwa 100 Jahre alte und unter Denkmalschutz stehende Haus in Berlin unter den Hammer. Gesteigert hatte es die Immobilienfirma CKC GmbH in Düsseldorf zum Preis von 412 000 Euro. Ein Traben-Trarbacher Hotelier war ebenfalls interessiert. CKC-Geschäftsführer Harald Kohlhoff erklärte damals gegenüber dem TV, dass er das Gebäude aufwändig umbauen und an Investoren vermieten oder verkaufen wolle. Wenige Monate später wurde das imposante Gebäude allerdings von einer Investmentfirma im Auftrag von Kohlhoff erneut im Internet zum Preis von 980 000 Euro angeboten. Das Haus steht immer noch leer, Umbaumaßnahmen sind bislang nicht erfolgt. Stadtbürgermeisterin Heide Pönnighaus gegenüber dem TV: "Ich weiß nicht, was der Besitzer mit dem Gebäude vorhat."EHEMALIGE WEINKELLEREI RICHARD LANGGUTH IN TRABEN: Die Stadt hat die Bauruine Anfang April diesen Jahres zum Preis von 14 683 Euro gesteigert. Die Stadt will das Gebäude, das sich in einem desolaten Zustand befindet, abreißen lassen. Ob sie das 2000 Quadratmeter große Grundstück an einen Investor weiter veräußern kann, ist ungewiss. In den kommenden Wochen werden sich die zuständigen Ausschüsse des Stadtrates mit der Frage befassen, was mit der Immobilie geschehen soll. RWE-IMMOBILIE IN TRABEN: Bei der Immobilie handelt es sich um drei Elemente: das alte Kraftwerksgebäude, das Betriebsgebäude, in dem sich die Büros befanden, und ein bebaubares Grundstück. Das architektonisch interessante Haus wurde bis vor rund vier Jahren genutzt, wobei das alte Kraftwerksgebäude als Lager fungierte. Wegen einer Neuorganisation wurde die Immobilie vom RWE nicht mehr benötigt und geräumt. RWE-Systems ist seither mit dem Verkauf beauftragt, hat bislang aber keinen Käufer gefunden. Laut RWE ist die Vermarktung vor allem wegen des alten Kraftwerksgebäudes problematisch. Darin befinden sich acht bis neun Meter hohe Wände. Vom Grundsatz her, so ein RWE-Sprecher gegenüber dem TV, wäre eine Umwandlung in eine Wohnraumnutzung denkbar. Der Investor müsste allerdings viel Geld dazu aufwenden. Auch das Bürogebäude könnte für Wohnraum genutzt werden.EHEMALIGES HOTEL BRAUNEBERG IN TRARBACH: Das einst renommierte Haus in der Trarbacher Moselstraße, direkt gegenüber dem Mittelmosel-Museum, steht seit vielen Jahren leer. Das viergeschossige Haus verfügt unter anderem über ein Dutzend Zimmer, einen Restaurantbereich und einen großen Saal. Das ehemalige Hotel ist allerdings in einem sehr schlechten Zustand. Durch einen massiven Wasserschaden wurde das Haus schwer beschädigt, teilweise sind Decken eingebrochen. Seit mehreren Jahren verwaltet Rechtsanwalt Jörg Wunderlich, Trier, als Insolvenzverwalter die Immobilie. Er bemüht sich um eine Verwertung. Dem TV sagte Wunderlich, dass er zur Zeit in Gesprächen mit mehreren Investoren sei. Unabhängig davon war mehrmals versucht worden, das Haus zu versteigern. Ein Käufer wurde aber nicht gefunden. Stadtbürgermeisterin Pönnighaus hatte bei ihrer Amtseinführung im August 2004 gesagt, dass die Sanierung beziehungsweise der Abriss des Hotels Brauneberg in Trarbach sowie der ehemaligen Weinkellerei Richard Langguth in Traben oberste Priorität hätten.

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