Alte und kranke Menschen zu Hause betreuen

SIMMERN. Vor 30 Jahren wurde die Sozialstation des Evangelischen Kirchenkreises Simmern-Trarbach gegründet. Dieses Jubiläum soll am 23. September auf dem Gelände der Schmiedelanstalten in Nannhausen mit einem bunten Programm gefeiert werden.

 Erfahren und engagiert in der Betreuung alter und kranker Menschen: das Moselteam der Diakonie-Sozialstation Kirchberg . Foto: TV-Archiv/Winfried Simon

Erfahren und engagiert in der Betreuung alter und kranker Menschen: das Moselteam der Diakonie-Sozialstation Kirchberg . Foto: TV-Archiv/Winfried Simon

30 Jahre Sozialstationen im evangelischen Kirchenkreis Simmern-Trarbach, das heißt auch: 30 Jahre Alten- und Krankenpflege auf dem Hunsrück und an der Mosel unter dem Zeichen der Diakonie Betreuung von alten und kranken Menschen sowie Hilfe für Bedürftige, um ihnen möglichst lange ein Verweilen in ihrer gewohnten Umgebung zu ermöglichen. Initiator der Sozialstation war Pfarrer Helmut Stratmann. Er führte 1974 erste Gespräche, um den Notstand in der häuslichen Pflege zu beseitigen. Bis dahin waren Diakonissen und Gemeindeschwestern in den größeren Kirchengemeinden und in den Regionen des Hunsrücks tätig. Die Überlegungen von Pfarrer Stratmann sowie das Angebot des Landes, Betreuungsmöglichkeiten zu fördern, führten im Juli 1975 schließlich zur Gründung der Sozialstation des Kirchenkreises, der sich mit 130 000 Mark daran beteiligte. Sitz war Simmern, für die Leitung wurde ein ehrenamtliches Kuratorium gewählt. Im Mittelpunkt der Arbeit stand die Hilfe für die älteren und kranken Menschen in den Gemeinden. Dafür wurden sieben Schwestern neu angestellt und fünf Gemeindeschwestern der Kreuznacher Diakonie übernommen. Zunächst gehörten "nur" die Verbandsgemeinden Kastellaun, Kirchberg, Rheinböllen und Simmern zum Arbeitsgebiet, bereits ein Jahr nach der Gründung folgte Traben-Trarbach. In der Konzeption der Landesregierung war vorgesehen, dass sich die betreuten Menschen an den Pflegekosten beteiligen sollten. Dies erwies sich gerade bei längerer Pflege jedoch als unmöglich. Um dennoch Hilfe leisten zu können, übernahmen die Verbandsgemeinden höhere Zuschüsse, außerdem wurde an Silvester 1977 ein Förderkreis gegründet, der bereits wenige Jahre später 9000 Mitglieder hatte und seit dieser Zeit die Arbeit der Sozialstationen wirksam unterstützt.10 000 Mitglieder im Förderkreis

Heute hat der Förderkreis rund 10 000 Mitglieder und ist eine unverzichtbare Unterstützung für die Sozialstationen. In den Jahren wuchs die Angebotspalette der Sozialstation. So wurden 1987 zwei Familienpflegerinnen eingestellt. Drei Jahre später ging der Kirchenkreis eine Kooperation mit dem evangelischen Dr. Theodor-Fricke-Alten- und Pflegeheim in Simmern ein. Verein und Kirchenkreis betrieben fortan gemeinsam in einer Zweigstelle des Altenheims eine Kurzzeitpflege, die Sozialstation stellte eine Schwester ein, die als Bindeglied zwischen ambulanter und stationärer Pflege fungiert. 1992 wurde erstmals ein Geschäftsführer eingestellt, um die Arbeit weiter zu professionalisieren und die ehrenamtliche Leitung zu entlasten. Nötig geworden war dies nicht zuletzt durch die Einführung der Pflegeversicherung und der neuen Abrechnungsverfahren. Mit dem Theodor-Fricke-Verein wurde die Kooperation verstärkt, in Sohren kam ein neues Altenheim hinzu. 1996 schließlich gründeten der Theodor-Fricke-Verein und der Kirchenkreis Simmern-Trarbach die evangelische Alten- und Krankenhilfe Hunsrück-Mosel GmbH. Schwierige Zeiten ergaben sich für die Sozialstation, als 1999 der Rhein-Hunsrück-Kreis die Betreuungsbezirke neu aufteilte und nur Kirchberg und Simmern für die Diakonie übrig blieben. Die jetzige Diakonie-Sozialstation wurde in die Gebiete Simmern und Kirchberg-Traben-Trarbach aufgeteilt. 2002 folgte die Gründung eines neuen Dachverbandes der Evangelischen Altenhilfe und Krankenpflege Nahe-Hunsrück-Mosel, zu dem nun auch die Nahe gehörte. Auf diese Weise wollte die Diakonie ihre Position stärken. Heute hat dieser Dachverband rund 600 Mitarbeiter, in den beiden Sozialstationen sind rund 130 Personen beschäftigt. Pro Jahr fahren die Mitarbeiter rund 400 000 Kilometer, um zu den Menschen zu kommen. Sie betreuen in beiden Stationen etwa 650 Personen. Auf dem Schmiedel soll das 30-jährige Bestehen der Sozialstation gefeiert werden. Das Fest beginnt am Freitag, 23. September, um 16 Uhr mit einem Gottesdienst. Im Anschluss daran ist ein Empfang, der vom Gospelchor Traben-Trarbach mitgestaltet wird. Die Sozialstation hofft, dass viele Menschen, die in den 30 Jahren geholfen haben, nach Nannhausen ins Festzelt kommen.

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