Alter Rat, junger Opa

TRABEN-TRARBACH. Wenige Tage bevor am Sonntag in der Stichwahl seine Nachfolgerin gewählt wird, stand Stadtbürgermeister Alois Weber noch einmal im Mittelpunkt. Anlässlich seines 60. Geburtstages bereitete ihm der "alte Stadtrat" einen Empfang im Trabener Rathaus.

 Glückwünsche zum Sechzigsten (von links): Beigeordnete Renate Braband, Stadtbürgermeister Alois Weber, Ehefrau Marita, Beigeordneter Erwin Haussmann und die Enkel Luca und Talita.Foto: Albert Follmann

Glückwünsche zum Sechzigsten (von links): Beigeordnete Renate Braband, Stadtbürgermeister Alois Weber, Ehefrau Marita, Beigeordneter Erwin Haussmann und die Enkel Luca und Talita.Foto: Albert Follmann

Die Enkelkinder Luca und Talita wissen, was sich gehört. Der Stuhl, der am Kopfende des Sitzungssaales in der Mitte steht, bleibt für den Vorsitzenden reserviert, auch wenn es der Opa Alois ist. Artig setzen sie sich daneben auf die Beigeordneten-Plätze und freuen sich, dass der Großvater auch mal für sie Zeit hat, obwohl er ja eigentlich im Dienst ist.Kommunale Familie nicht vollständig

Richtiger "Dienst" ist es zwar nicht, was den "alten Stadtrat" zusammenführt. Vielmehr gilt es, auf einen runden Geburtstag anzustoßen, den vom "Chef" Alois Weber. Und weil es eine familiäre Angelegenheit ist, zu der die Beigeordneten Renate Braband und Erwin Haussmann eingeladen haben, darf auch die Familie nicht fehlen: Frau Marita, die beiden Töchter, ein Schwiegersohn und natürlich die Enkel sind ins Trabener Rathaus gekommen. Der andere Schwiegersohn muss bei Enkel Nummer drei bleiben. "Der ist noch zu klein und muss ins Bett", meint der Opa. So ist die eigene Familie nicht ganz komplett, und auch die kommunale Familie ist es nicht. Gemeint sind nicht die Stadtväter- und -mütter. Sie sind in Stadtrats-Stärke erschienen und singen alle mit, als Pianist Johannes Maria Dietz das bei solchen Anlässen unvermeidliche "Zum Geburtstag viel Glück…" anstimmt. Wer in der trauten Geburtstagsrunde durch Abwesenheit auffällt, ist die VG-Verwaltung. Weil sich Stadt- und Verbandsgemeinde-Verwaltung wegen des Fehlers bei der FDP-Vorschlagsliste den schwarzen Peter hin und herschieben, so wird gemunkelt, ist das Verhältnis zwischen den Rathäusern abgekühlt. Ob die Wahl wiederholt werden muss, steht noch nicht fest. In ihrer Laudatio auf Alois Weber hebt Beigeordnete Renate Braband den unbändigen Tatendrang des 60-Jährigen hervor. Er verstehe es, seine Kräfte optimal einzusetzen und die Menschen zu überzeugen. "Sie haben uns wie eine Lokomotive gezogen", sagt die Beigeordnete und überreicht Blumen und ein Foto des Stadtrats. "Die Amtszeit neigt sich dem Ende zu", bemerkt Weber, "das gilt aber nicht für die persönlichen Freundschaften".

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