Anderen eine Freude machen

Bisher sind es nur wenige. Doch die Freude, mit der sich in Longkamp und Kommen ein Helferkreis um Kranke, Alleinstehende, Pflegende, Trauernde und junge Familien kümmern will, wirkt vielleicht ansteckend.

 Sie wollen anderen eine Freude machen: Hilde Reichert, Maria Roth und Renate Roesgen (vorne von links) sowie dahinter Inge Weber und Margret Henschel. Mit im Bild Rainer Martini von der den Helferkreis begleitenden Caritas-Sozialstation Bernkastel-Kues sowie Christel Krieger, die dort für Auf- und Ausbau des Netzwerks ergänzender Dienste zuständig ist. TV-Foto: Ursula Schmieder

Sie wollen anderen eine Freude machen: Hilde Reichert, Maria Roth und Renate Roesgen (vorne von links) sowie dahinter Inge Weber und Margret Henschel. Mit im Bild Rainer Martini von der den Helferkreis begleitenden Caritas-Sozialstation Bernkastel-Kues sowie Christel Krieger, die dort für Auf- und Ausbau des Netzwerks ergänzender Dienste zuständig ist. TV-Foto: Ursula Schmieder

Longkamp. "Füreinander da sein", lautet das Motto des Helferkreises. Die Frauen der Pfarreien Longkamp und Kommen besuchen Kranke oder Alleinstehende und ermöglichen pflegenden Angehörigen in aller Ruhe Besorgungen zu machen. Auch für Trauernde wollen sie da sein und bei jungen Familien in "Notsituationen" kurzfristig als "Ersatz-Oma" einspringen. Die Frauen sehen die kostenlose Hilfe für Menschen gleich welcher Konfession oder Herkunft als ein Gebot der Nächstenliebe. Sie wollten einfach nur helfen und anderen eine Freude machen, begründen sie ihr Engagement, das sie auch zur Verschwiegenheit verpflichtet."Ich geh' öfter ältere Leute besuchen", erzählt Maria Roth, mit 78 Jahren die älteste in der Gruppe. Sie plauderten dann über das Dorfgeschehen, tauschten Neuigkeiten aus oder erzählten von früher. Allerdings habe sie nicht immer Zeit, sagt die Seniorin, die noch oft für mehrere Leute kocht. Anderen in der Gruppe geht es ähnlich. Wenn die Enkel da sind, gehen die halt vor. Doch ansonsten schauen sie, wann immer es geht, bei Nachbarn vorbei, oder sie machen Krankenbesuche. So wie Hilde Reichert, für die das seit zwei Jahren Alltag ist. "Es macht mir sehr viel Spaß", begründet die Kommenerin ihr Engagement. Dass sie auch schon mal mit schweren Schicksalsschlägen konfrontiert wird, hat sie trotz aller Betroffenheit nie belastet. Im Gegenteil: Wenn sie junge Leute sehe, die schwer krank seien, habe ihr das auch schon über eigenen Kummer hinweg geholfen. Auch Margret Henschel, die den Helferkreis ins Leben gerufen hat, macht Besuche im Krankenhaus oder auch im Ort. Es gebe immer mehr Alleinstehende oder Zugezogene, die sich über Besuch freuten, begründet sie. Renate Roesgen hat sich dem Helferkreis zwar nicht offiziell angeschlossen, doch als Vorsitzende der Katholischen Frauengemeinschaft übernimmt sie eine Art Vermittlerfunktion.Unterstützt wird der Helferkreis von beiden Pfarreien sowie der Evangelischen Kirchengemeinde Bernkastel-Kues. Die Begleitung übernimmt Rainer Martini vom Caritasverband Region Mosel-Eifel-Hunsrück. Ihm ist es wichtig, dass die Frauen, zu denen sich jederzeit weitere gesellen könnten, "das tun, was sie gerne tun" und auch zeitlich ihren Möglichkeiten entsprechend. Zudem sei das Engagement nicht verpflichtend. Jeder könne sich jederzeit auch wieder ausklinken. Derzeit sei die Caritas dabei, über das Alltagswissen hinausgehende Schulungen auszuarbeiten, die die Ehrenamtlichen sicherer machen sollen. Ein langfristiges Ziel sei die Verknüpfung der Kreise, damit sich die Helfer austauschen könnten.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort