Angenehm und aktiv im Alter leben

TRABEN-TRARBACH. Senioren und solche, die es einmal werden wollen und im Alter selbstbestimmt und aktiv leben möchten, konnten sich gestern auf der Traben-Trarbacher Seniorenmesse umfassend informieren. 14 Unternehmen stellten ihre Angebote vor, die alten Menschen das Leben erleichtern oder angenehmer machen.

Farbenfrohe Bilder von Heidi Bogner empfingen die Besucher im Foyer, und sie durften der Künstlerin dabei gleich über die Schulter schauen. Im zugig-kühlen Eingangsbereich musste Heidi Bogner einfach den Pinsel schwingen, um sich warm zu halten."Dufter" Empfang mit Parfüm-Kreationen

Das in Deutschland vor 23 Jahren entwickelte und inzwischen weltweit vertriebene Scalamobil brachte die weniger mobilen Senioren sicher Stufe für Stufe in die erste Etage des evangelischen Gemeindehauses. Die Kosten für das Gefährt, das sich auch unter Rollstühle montieren lässt, werden von den Krankenkassen übernommen. Einen "duften" Empfang bereitete Manfred Plein aus Enkirch den Gästen: Er hielt eine Vielzahl interessanter Parfüm-Kreationen bereit. Im großen Saal des Heinrich-Held-Hauses gab es dann viel zu schauen, und auch zahlreiche jüngere Menschen informierten sich über die Annehmlichkeiten, die sie im Alter haben können. Für Fragen rund ums Reisen stand Gudrun Hilgers vom Mittelmosel Reisebüro zur Verfügung. "Man kann überall hin, vorausgesetzt, man ist fit", lautete die Maxime der Reisebürokauffrau, und die weit gereiste Seniorin Marlene Kaiser stimmte ihr zu: "Man muss nur wollen." Der Vorteil von Seniorenreisen liegt für Gudrun Hilgers kurz und bündig darin: "Es ist alles organisiert." Groß ist das Angebot an Hilfsmitteln für Senioren, die ihren Lebensabend so lange wie möglich zu Hause verbringen möchten. Die Diakonie-Sozialstation beriet über Pflege und Betreuung zu Hause, die Johanniter über den Hausnotruf, der Hilfe auf Knopfdruck verspricht und allein lebenden Menschen viel Sicherheit bietet. "Bei 80 Prozent aller Notrufe ist gar kein Rettungswagen nötig", hat Michael Fischer von den Johannitern die Erfahrung gelehrt. Oft reiche es, wenn Nachbarn oder Pflegedienste nach dem Rechten schauten. "Alten gerechter Umbau ist zumeist bei sanitären Einrichtungen gefragt", sagte Bernd Bauer vom Architekturbüro Norbert Bauer. Aber letztlich sei jede Änderung in Haus oder Wohnung möglich, um Alten und Behinderten das Leben zu erleichtern.Leider immer mehr Zuzahlungen

Bei Ingmar Bartz von der Hirsch-Apotheke konnten sich die Gäste die verschiedenen Einlagen und Unterhosen für Inkontinente zeigen lassen, "aber leider müssen dafür immer mehr Zuzahlungen geleistet werden", bedauerte der Apotheker. Ein Problem, das auch Lisa Spang von der Krankengymnastik-Praxis Frank Steffes aus Traben kennt. Wenn der Arzt die Diagnose "Verschleiß" stelle, glaubten die Patienten häufig, dass gar nichts mehr zu machen sei. Doch für viele Erkrankungen gebe es nebenwirkungsfreie Hilfe, "aber es fehlt die Bereitschaft, dafür Geld auszugeben". Hilfe verspricht jedoch auch die Orthopädientechnik. Andreas Golczuk (Firma Orthos aus Wolf) stellte eine neue Arthrose-Schiene vor, "bei der das kranke Bein da belastet wird, wo noch Knorpel vorhanden ist". "Das funktioniert gut, die Patienten sind schmerzfrei", hat er festgestellt. Heilpraktikerin Jutta Müllen aus Wolf gab Tipps zur Regulierung des Säure-Basen-Haushalts, zum Entspannen und Wohlfühlen. Letzteres war auch Schwerpunkt bei Kosmetikerin Margit Rees aus Trarbach, die viele Seniorinnen zu ihrem Kundenkreis zählt und die eine kosmetische oder Klangschalen-Behandlung als "kleinen Urlaub" zu schätzen wissen.

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