"Anstrengend, aber wunderschön"

Bereits zum dritten Mal haben rund 100 Wanderer plus etwa 30 Betreuer Neumagen-Dhron als Zielort angesteuert. 60-Kilometer-Tagesetappen haben sie vom belgischen Vichte an die Mosel geführt.

 Voller Elan machen sich rund 100 im belgischen Vichte gestartete Wanderer auf zur Abschluss-Etappe ins Neumagen-Dhroner Römerkastell, wo sie ein Buffet und Musik erwarten. TV-Foto: Ursula Schmieder

Voller Elan machen sich rund 100 im belgischen Vichte gestartete Wanderer auf zur Abschluss-Etappe ins Neumagen-Dhroner Römerkastell, wo sie ein Buffet und Musik erwarten. TV-Foto: Ursula Schmieder

Neumagen-Dhron. (urs) Acht Tage sind sie schon zu Fuß unterwegs und haben 415 Kilometer zurückgelegt. Doch beim Abmarsch in Richtung Römerkastell ist keinem der annähernd 100 Wanderbegeisterten eine Spur von Müdigkeit anzusehen. Voller Elan und mit den Fahnen mehrerer Länder machen sie sich auf zu der von Dhron nach Neumagen führenden Mini-Etappe, die sie zum verdienten musikalischen Abschluss-Buffet führt.

Für viele der passionierten Wanderer ist es nicht der erste Besuch im ältesten Weinort Deutschlands. Und es sind auch nicht nur Belgier, die sich der Wanderung von Vichte nach Neumagen-Dhron angeschlossen haben. Die Teilnahme stehe Wanderern aus allen Ländern offen, verweist Josiane Lelong auf Wanderkollegen aus Belgiern, den Niederlanden, Frankreich und Dänemark. Das Miteinander komme auch der Verständigung zugute. Während der Tour entstünden viele Freundschaften. Zu empfehlen sei allerdings eine gute Kondition. Man müsse zuvor schon intensiv trainieren: "Die Tour war anstrengend, aber wunderschön", meint sie rückblickend auf die Frage, was sie persönlich bewogen hat, sich einer solchen Strapaze mit Etappen von täglich 50 bis 65 Kilometern anzuschließen, antwortet Lelong ohne lange nachdenken zu müssen: "Die sportliche Herausforderung." Davon abgesehen sei die Route aber allein schon wegen der durch drei Länder führenden Landschaft sehenswert. Außerdem habe das Wetter mitgespielt und schlimmere Verletzungen habe es glücklicherweise keine gegeben. Natürlich abgesehen von den Blasen, die der eine oder andere an den Füßen bekommen habe. Ganz besonders freut die Wanderer, dass sie überall freundlich empfangen wurden. "Vor allem in Neumagen-Dhron", betont Lelong: "Uns ist aufgefallen, dass die Leute Bescheid wussten, dass wir kommen - die Organisation war wirklich spitze."

Der Kontakt nach Neumagen-Dhron geht auf Michael Stadtfeld zurück. "Ich kenne die Organisatoren seit 45 Jahren", erzählt der Dhroner. Sie hätten sich als Schüler kennen gelernt und Brieffreundschaften gepflegt. Angefangen habe alles mit einem Luftballon, den er einst gefunden hatte. Umso erstaunlicher findet er die Entwicklung. Aus der anfänglichen "Freundschaftswanderung" sei eine "Internationale Wanderung" geworden. Außerdem seien einschließlich der Betreuer, die die Wanderer etwa unterwegs mit Wasser versorgen, 120 bis 130 Personen zielstrebig unterwegs. In den jeweiligen Etappenorten übernachten die Wanderer immer in Turn- oder Schulsporthallen, von denen aus sie immer schon sehr früh wieder aufbrechen. Vor der Ziel-Etappe Neumagen-Dhron hatten sie in Bettendorf sowie am Helenenberg Station gemacht.

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