Applaus für Rauen - Licht bleibt Vorsitzender

Allein Peter Rauen sorgte beim Kreisparteitag der Bernkastel-Wittlicher CDU dafür, dass nicht alles reibungslos ablief. Der scheidende Bundestagsabgeordnete nutzte seine Rolle als Tagungspräsident, um zum Verbleib in der Flugplatz Bitburg GmbH aufzurufen.

 Mit lang anhaltendem Applaus dankte die Teilnehmer des Kreisparteitags Peter Rauen. TV-Foto: Harald Jansen

Mit lang anhaltendem Applaus dankte die Teilnehmer des Kreisparteitags Peter Rauen. TV-Foto: Harald Jansen

Neumagen-Dhron. Am Ende des Parteitags war der Zeitpunkt gekommen, um Peter Rauen Dank zu sagen. Mit lang anhaltendem Applaus würdigten sie Rauens 40-jährige Arbeit für die CDU. Zuvor hatte der Salmtaler für einen Paukenschlag gesorgt. Es wäre ein"unverzeihlicher Fehler", wenn die Landkreise ähnlich wie die Stadt Trier ihr finanzielles Engagement bei der fliegerischen Entwicklung der Air-Base beenden würden. Damit setzte der scheidende Bundestagsabgeordnete Peter Rauen einen Kontrapunkt zur Linie der Bernkastel-Wittlicher CDU und der Kreistagsmehrheit. Denn Ende des Jahres läuft die Mitgliedschaft in der Flugplatz Bitburg GmbH aus. Und derzeit scheint niemand etwas dagegen zu haben. Rauen schon. Er bezeichnete es als Riesenvorteil, dass Bitburg über eine Nachtfluggenehmigung verfüge. "Der Bezirk muss Geschlossenheit zeigen", sagte der frühere CDU-Bezirksvorsitzende.

Persönliche Animositäten zwischen den Akteuren dürften keine Rolle spielen.

Dass es mit dem finanziellen Engagement bei der Flugplatz GmbH Ende des Jahres vorbei sein könnte, hatte wenige Minuten vor Rauen CDU-Kreisvorsitzender Alexander Licht bestätigt. Der Landkreis werde im kommenden Jahr nicht mehr bei der Flugplatz GmbH dabei sein, wenn nicht ein tragfähiges Konzept für die weitere Nutzung auf dem Tisch liege (der TV berichtete).

Gab es auch zwei Standpunkte zum Flugplatz Bitburg, so herrschte bei den anstehenden Personalentscheidungen des Abends nahezu Einmütigkeit. Mit rund 90 Prozent der Stimmen (117 von abgegebenen 132) bestätigten die CDU-Mitglieder Alexander Licht im Amt des Kreisvorsitzenden. Seit 1992 hat der Landtagsabgeordnete dieses Amt inne. Ähnliche Zustimmung gab es für Lichts bisherige und künftige Stellvertreter: die Europaabgeordnete Christa Klaß (120 von 128 abgegebenen Stimmen), Morbachs Bürgermeister Gregor Eibes (125 von 131) und Andreas Hackethal (125 von 131) von der Jungen Union. Mit dem Traumergebnis von 131 Ja- bei 131 abgegebenen Stimmen wurde Kreisschatzmeister Thomas Kröffges im Amt bestätigt.

Dass sich etwas in Sachen Bildung ändern muss, bestätigte sich nach Ansicht der Christdemokraten ebenfalls. Die Landtagsabgeordnete Elfriede Meurer hatte auf den großen Stundenausfall an den Schulen hingewiesen. Der Bundestagsabgeordneter Peter Bleser vertrat die Auffassung, dass mehr Geld in die Bildung gesteckt werden müsse. Die Europaabgeordnete Christa Klaß möchte erreichen, dass Bildungsabschlüsse innerhalb Europas harmonisiert und gegenseitig anerkannt werden. Und Landrätin Beate Läsch-Weber kündigte an, dass in den kommenden Jahren große Summen in den Bau und die Ausstattung der Schulen investiert würden. Auch in die Betreuung der Kinder vor dem Schulalter müsse viel geschehen. Breite Zustimmung fand ein Antrag des CDU-Kreisvorstands. Darin werden unter anderem Klassenstärken von höchsten 25 Schülern gefordert. In der Orientierungsstufe soll es laut CDU drei zusätzliche Stunden pro Woche geben, um die Schüler besser fördern zu können. Zudem sollen 800 zusätzliche Lehrer eingestellt und die Wahlfreiheit der Eltern bei der Schullaufbahn ihrer Kinder garantiert werden.

Meinung

Schwieriger Abschied

Es war wohl einer der letzten großen Auftritte Peter Rauens innerhalb seiner Zeit als Bundestagsabgeordneter. Und er hat dabei noch einmal gezeigt, dass er ein Mann mit "Ecken und Kanten" ist, wie es Alexander Licht formulierte. Man hätte auch sagen könne, dass Rauen in genau die entgegen gesetzte Richtung in Sachen Flugplatz Bitburg marschiert als Landrätin Beate Läsch-Weber, Licht und der Rest der CDU-Kreistagsfraktion. Denn der Landkreis Bernkastel-Wittlich will ähnlich wie andere Landkreise raus aus der Flugplatz GmbH - endgültig. Auch, wenn sich die Christdemokraten lange zierten und es für den ein oder anderen ein schwieriger Abschied ist. Appelle an den Zusammenhalt innerhalb der Region helfen Rauen und den Befürwortern der fliegerischen Nutzung der Ex-Air-Base jedenfalls nicht mehr weiter. Wohl auch deshalb, weil Rauens Zeit als starker Mann in der Kreis-CDU und der CDU auf Bezirksebene bereits eine Weile lang Geschichte ist. Woran mit Michael Billen derjenige nicht unschuldig ist, der heute als nahezu einzig bedeutender CDU-Mann die fliegerische Nutzung des Flugplatzes Bitburg für eine gute Idee hält. h.jansen@volksfreund.de

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