April, April, die Glocken läuten

TRABEN-TRARBACH. (sim) Ja, wo soll denn nun das Glockenspiel erklingen? Am Alten Stadtturm in Trarbach, am Alten Bahnhof in Traben oder vielleicht von der Grevenburg? Unser Artikel über den Standort hat in der Stadt hohe Wellen geschlagen. Doch es sei gleich gesagt: Es war nur ein Aprilscherz.

 Na, hat's bei Ihnen geklingelt? Helmut Pönnighaus, Vorsitzender des Vereins TTA, bewies Humor, als er sich gestern mit Glöckchen ablichten ließ.Foto: Gerda Knorrn-Belitz

Na, hat's bei Ihnen geklingelt? Helmut Pönnighaus, Vorsitzender des Vereins TTA, bewies Humor, als er sich gestern mit Glöckchen ablichten ließ.Foto: Gerda Knorrn-Belitz

Foto: Gerda Knorrn-Belitz

AmDienstagmorgen zwischen 10 und 11 Uhr stand unserRedaktions-Telefon nicht mehr still. Im Minuten-Takt meldetensich Anrufer, um ihre Meinung zum besten Standort für dasGlockenspiel, das pünktlich zum großen Stadtjubiläum im nächstenJahr erklingen soll, zu äußern. Einige hatten dabei schon eine Ahnung, dass nicht alles mit rechten Dingen zugeht, wollten aber von der Redaktion Gewissheit: "Hören Sie mal, ist das nun ein Aprilscherz, oder haben die das wirklich vor? In Traben-Trarbach ist ja alles möglich."

Nicht wie vorgesehen am Alten Stadtturm in Trarbach, sondern am Alten Bahnhof in Traben soll das Glockenspiel erklingen, hatten wir berichtet. Was wir nicht wussten: Es gibt offensichtlich in der Stadt nicht wenige, die diesen Vorschlag richtig gut finden.

Elly Zickerow meinte: "Das ist doch eine prima Idee. Damit die Glocken auch in Trarbach erklingen, kann man ja am Stadtturm einen Lautsprecher anbringen."

Stadtratsmitglied Dieter Gerecke, der nach eigenem Bekunden schon immer gegen das Glockenspiel am Stadtturm war, meinte: "Im Stadtteil Trarbach sollte es schon bleiben. Wir wäre es mit dem Verwaltungsgebäude II der Verbandsgemeinde in der Brückenstraße?"

Wolfgang Wendhut, der den witzigen Hintergrund unserer April-Geschichte ebenfalls nicht auf Anhieb erkannte, verwies auf den kulturhistorischen Aspekt: Das Glockenspiel sei am Alten Stadtturm deplatziert.

Dieser sei früher einmal ein Gefängnisturm gewesen, und an einem Gefängnisturm habe es noch nie ein Glockenspiel gegeben. Wendhut macht sogar einen Vorschlag zur Güte: Das Glockenspiel kommt an den Alten Bahnhof in Traben, dafür wird am Stadtturm eine mittelalterliche Uhr installiert.

Rosemarie Probst aus Traben sah wohl den Scherz, meinte aber dennoch: "Wenn das Glockenspiel wirklich nach Traben an den Bahnhof kommt, spende ich sofort 50 Euro."

Keine Spende ist in diesem Fall von Horst Schreiber zu erwarten. Er favorisiert das Rathaus in Trarbach. Schreiber: "Es ist der Mittelpunkt der Stadt, außerdem wohne ich direkt am Bahnhof, da würde mich das ständige Geläute schon stören."

Völlig überrascht, fast sprachlos, war Georg Bauer. Er ist die treibende Kraft innerhalb des Vereins TTA, und setzt sich mit großem Engagement für das Glockenspiel am Alten Stadtturm in Trarbach ein. Er droht gar mit Rücktritt vom Amt als zweiter TTA-Vorsitzender, falls die Pläne geändert werden. Stadtbeigeordneter Erwin Haussmann meinte nur: "Ich bin froh, dass 1. April ist."

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