Armes, reiches Land: Nigeria braucht Hilfe

Donatus Ojinika und seine Ehefrau Dunja Stefan-Ojinika aus Erden wollen armen Kindern in Nigeria helfen. Seit Wochen sammeln sie Hilfsgüter, die sie in Kürze mit einem eigens gekauften kleinen Transporter in das afrikanische Land verschiffen.

 Die Familie Ojinika aus Erden: Donatus Ojinika, die sechsjährige Lara und Dunja Stefan-Ojinika mit dem kleinen Joseph. Der gebürtige Nigerianer organisiert einen Hilfstransport für ein Kinderheim in seinem Heimatland. TV-Foto: Winfried Simon

Die Familie Ojinika aus Erden: Donatus Ojinika, die sechsjährige Lara und Dunja Stefan-Ojinika mit dem kleinen Joseph. Der gebürtige Nigerianer organisiert einen Hilfstransport für ein Kinderheim in seinem Heimatland. TV-Foto: Winfried Simon

Erden. Rein statistisch gesehen ist das westafrikanische Nigeria ein reiches Land. Es verfügt über riesige Erdölvorkommen, die dem Land hohe Einnahmen bescheren. Doch der allergrößte Teil der Bevölkerung hat nichts davon. Über die Hälfte der Haushalte lebt in Armut. Rund 80 Prozent der städtischen Bevölkerung Nigerias leben in Elendsvierteln. Donatus Ojinika stammt aus Nigeria. Seine Familie, so erzählt er, gehörte eher zur Mittelschicht, sein Vater arbeitete als Manager bei einer großen Baufirma. Seine elfköpfige Familie konnte er gut ernähren. Doch 1991 starb Donatus' Vater, die Familie geriet in große Schwierigkeiten. Donatus' Mutter kam 1993 nach Deutschland, suchte sich immer wieder Gelegenheitsjobs und unterstützte mit dem verdienten Geld die Großfamilie. Sohn Donatus folgte ihr vor sieben Jahren. Seit 2005 ist er mit einer Moselanerin verheiratet. Er hat sich mit seiner Ehefrau Dunja, ihrer Tochter Lara aus deren erster Ehe und dem gemeinsamen, sechs Monate alten Sohn Joseph in Erden eine neue Existenz aufgebaut. Donatus arbeitet bei der Großkellerei Peter Mertes in Bernkastel-Kues an der Füllanlage. "Uns geht es gut", sagt der freundliche Mann. Dass er jeden Monat regelmäßig seinen Lohn überwiesen bekommt, dass er sozial abgesichert ist und dass er sich den ein oder anderen "kleinen Luxus" leisten kann - das kannte der heute 34-Jährige in seinem Heimatland nicht. "70 Prozent der Menschen in Nigeria haben keine feste Anstellung. Sie arbeiten mal hier, mal dort, und viele machen ihre kleinen Geschäfte ohne zu wissen, was morgen sein wird", erzählt er. Am meisten unter der Armut leiden, wie in allen Entwicklungsländern, die Kinder. Ihnen will er mit der Aktion "Ein Herz für Nigerias Heim- und Straßenkinder" helfen. Einen Ford-Transit will er voll packen mit Kleidung, Spielzeug, Waschzeug, Schulutensilien und Süßigkeiten. Eine Agentur wird in einigen Wochen den Transporter in Erden abholen, nach Antwerpen bringen und von dort zur nigerianischen Stadt Lagos verschiffen. Von dort geht der kleine Hilfstransport in das Kinderheim "Grace Spring" unweit des Heimatortes von Donatus Ojinika. 2000 Euro kostet der Transport. Die gesamten Kosten übernimmt das Ehepaar. Wer das Projekt unterstützen will, sei es mit weiteren Sachspenden oder als Sponsor, kann sich bei Familie Stefan-Ojinika in Erden unter Telefon 06532/945213 melden.

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