Auch das Ehrenamt ist nicht kostenlos

TRABEN-TRARBACH. (sim) Vor rund 50 Zuhörerinnen und Zuhörern - zumeist Vereinsvertreter und Mitglieder der Feuerwehren - sprach am Mittwochabend der rheinland-pfälzische Innenminister Walter Zuber im Alten Bahnhof in Traben zum Thema Ehrenamt.

Manfred Engels, Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Traben-Trarbach und Stadtbürgermeisterkandidat, zusammen mit der SPD-Kreistagsfraktion Veranstalter des Abends, musste gar nicht viel sagen, um die Bedeutung des Ehrenamtes zu unterstreichen. "Schauen sie sich die aktuelle Wettersituation und die steigenden Moselpegel an, dann weiß jeder, wie wichtig die ehrenamtlich tätigen Feuerwehrleute sind. Das ehrenamtliche Engagement: Für Innenminister Walter Zuber ist es Ausdruck des demokratischen Ethos im modernen Kultur- und Sozialstaat. Schöne Worte, die die Anwesenden gerne hörten. Doch ohne finanzielle Mittel ist auch kein ehrenamtliches Engagement vernünftig zu leisten. In Zeiten leerer Kassen sind höhere Fördermittel für die Vereine kaum zu erwarten. Das machte Zuber deutlich, dennoch kündigte er einige Verbesserungen an, die Feuerwehren und Vereinen zugute kommen. So wurden die Qualifikationsangebote sowie das Führungskräfte- und Moderationstraining für Feuerwehrmänner verbessert. Für Jugendbetreuer ermöglicht das novellierte Gesetz die Freistellung für bis zu zwölf Arbeitstage im Jahr, auch in halbtägiger Form. Entgangener Verdienstausfall kann bis zu einem Höchstbetrag von 60 Euro (vorher 50 Mark) erstattet werden. Und: das Alter der Antragsberechtigten ist von 18 auf 16 Jahre heruntergesetzt worden. Wichtig für Vereine: Sie haben jetzt die Kompetenz, auch Spendenbescheinigungen auszustellen. In der sich anschließenden Diskussion wurden dem Minister eine Reihe von Wünschen vorgetragen. Die Förderung von Investitionen für Sportstätten müsse verbessert werden. Der Vorsitzende eines Gesangvereins meinte, dass man sich wünsche, wie die Sportvereine gefördert zu werden. Zuber stellte klar, dass es im kommenden Haushalt keine zusätzlichen Mittel für die Vereinsförderung geben werde. Kritik übte er an den Sportverbänden, die nicht in der Lage seien, ihre Strukturen zu ändern. Mit strafferen Organisationsformen könnte sehr viel Geld eingespart werden. Geld, das dann direkt den Mitgliedern an der Basis zugute kommen könnte.

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