Auf acht Rollen durchs Alftal

KINDERBEUERN. (peg) Weniger Anklang als von den Organisatoren erhofft fand die erste Skaternacht im Alftal. Denen, die sich aufrappeln konnten, hat der abendliche Sport aber um so mehr Freude gemacht.

Die Idee zur Skaternacht hatte Jürgen Lagodka. Als Vorsitzender des Musikvereins, der alle zwei Jahre die Kirmes in Kinderbeuern ausrichtet, ließ er sich auch nicht zwei Mal bitten: Persönlich schnallte er am ersten Abend des Festes zu Ehren des St. Michael die Skaterschuhe an die Füße und fuhr die Strecke durchs Alftal mit. Und das gleich zwei Mal: Einmal von Kinderbeuern nach Bausendorf und wieder zurück, und weiter ging es nach Bengel und wieder zurück. Polizei, Malteser und vor allem die Feuerwehr sorgten entlang der gesamten Strecke dafür, dass der Pulk der jungen und älteren Sportler sicher über die Fahrbahn geleitet wurde. "Ganz bewusst haben wir das Ereignis nicht als Rennen gestaltet", sagte Gerd Müller, zweiter Vorsitzender des Musikvereins. In erster Linie sollte es Freude machen und verschiedene Altersstufen in einer Aktion zusammen bringen. Und das ist den Organisatoren zweifellos gelungen."Mein Sohn hat mich angefeuert"

Ziemlich genau 9,5 Kilometer lang ist die große Runde; wer weniger Puste hatte oder ganz einfach vielleicht so klein ist wie der jüngste im Feld, der fünfjährige Tommi Tomislav, begnügte sich mit der vier Kilometer-Variante. Tommi hat das gereicht, und auch seine Mutter war froh, dass er nicht noch weiter flitzen wollte. "Mein Sohn hat mich angefeuert", erzählt Bettina Tomislav, "er wollte unbedingt mitfahren." Franziska Bömer hat sich ihren Vater geschnappt. Die beiden kommen aus Hetzhof. Franziska: "Ich habe erst heute Mittag ein Plakat gesehen", erzählt das Mädchen. "Da haben wir kurzerhand beschlossen mitzufahren." Auch sie entschied sich für die kleine Runde. Ebenso Ramona Stoffel, die vom Ürziger Bahnhof angereist war und die vergeblich den halben Tag versucht hatte, noch ein paar ihrer Freundinnen zum Mitmachen zu animieren.Nach der Hälfte aufhören, kommt nicht in Frage

Schließlich trudelten alle im Festzelt ein, die die große Runde über Bausendorf geschafft haben. Darunter der 14-jährige Matthias Weberskirch, Schlagzeuger im örtlichen Musikverein. Nach der Hälfte aufzuhören, kam für ihn gar nicht in Frage. "Wenn schon, denn schon", das sei sein Motto, erklärt er. Sehr entspannt wirkte er auch nach dieser Anstrengung. Etwas anders dagegen Lagodka: Ziemlich verschwitzt warf er erst mal all seine Protektoren von sich und widmete sich ganz seinem Durst. Nach der Erfrischung schnappte sich Lagodka, noch immer hochrot im Gesicht, ein Mikrofon und bedankte sich bei den vielen Helfern der ersten Skaternacht im Alftal, allen voran Otto Ehlen, Wehrführer in der Verbandsgemeinde Kröv-Bausendorf. Der bog soeben mit 20 Feuerwehrleuten um die Ecke und erstattete detailliert Bericht. "Um 19.05 Uhr sind die Läufer gestartet, um 19.56 Uhr war der Letzte im Ziel." Und dann hieß es auch für die Helfer: Ab an die Theke, schließlich ist Kirmes.

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